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Eichenhain östlich von Cheddar
09-01-2023, 06:02 PM,
Beitrag #18
RE: Eichenhain östlich von Cheddar
“Sh-shhhh“, versuchte ich sie sanft zu stoppen, als sie sich für Beltane entschuldigte. Ja, dieser Anblick war nicht aus meinem Gedächtnis zu löschen, ja, es hatte weh getan und ja, ich war mir nicht sicher, ob ich es vergessen würde können. Aber ich hatte es wenigstens verziehen, glaubte ich zumindest. Gerade fühlte ich mich vor allen Dingen unsicher und durcheinander.
Sie zog mich enger an sich und sagte, dass sie heute auf Kinder verzichten wollte. Nicht für immer, aber für heute. Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals bereit dafür sein würde, welche zu haben, welche zu wollen, aber vielleicht genügte das hier uns beiden für den Moment. Zumindest hatte ich zum ersten Mal seit langem die Hoffnung, dass es genügen könnte. Und das war weit mehr, als ich zu träumen gewagt hätte.

Und mehr, als meine Selbstbeherrschung noch hielt. Es dauerte nicht lange, und meine Kleidung lag auf der Wiese neben ihrer. Ich küsste sie, immer wieder. Ich wollte jeden anderen Mann mit jeder Berührung wegküssen. Nicht nur Dunduvan, sondern vor allen Dingen die anderen, die schrecklichen, an die ich nicht denken wollte und von denen ich wollte, dass sie sie auch vergessen würde. Ich war sanft und liebevoll und ließ mir viel mehr Zeit, als mein Körper es verlangte. Und verdammt, er verlangte sehr stark nach ihr.
Aber erst stellte ich mit meinen Händen, Lippen und Zunge sicher, dass sie das hier wirklich erfüllte. Und es war verrückt, wie anders es war, hier unter Lughs Sonne, auf einer blühenden Wiese unter heiligen Eichen, anstatt in einem dunklen Stall oder auf dem harten Boden in einer frostigen Höhle. Es war wirklich ein erstes Mal, irgendwie, als ich mich schließlich über sie beugte und wir uns vereinten. Ich flüsterte ihren Namen und küsste sie immer wieder, während mein Körper immer heftiger und stärker nach Erfüllung verlangte. Ich würde gerne behaupten, dass das hier mein bestes Mal gewesen wäre, aber ich hatte wirklich lange kein Mädchen mehr gehabt und musste mich für meinen Geschmack viel zu schnell aus ihr zurückziehen, um meinen Samen auf ihrem Bauch zu verteilen. Aber ich schwor mir selbst, dass es nach einer kurzen Pause besser sein würde.
Und das war es dann auch. Dazwischen küsste ich sie, streichelte sie, vergrub meine Hände in ihrem Haar und ließ sie mit ihren Körper alles an mir erkunden, was sie wollte. Es war auch das erste Mal, dass sie mich so sah. Die Tattoos. Die Narben. Alte, die sie kannte, neuere, die ich wegen ihr trug, und noch neuere, die sie noch nicht kannte. Als ich wieder bereit war, wurden meine Berührungen fordernder und leidenschaftlicher, bis auch sie wieder bereit war. Und dieses Mal war es dann wirklich wie mein bestes Mal. Ich vögelte sie nicht einfach nur, ich… verdammt, ich machte leidenschaftliche Liebe mit ihr. Und es war gut und schön, wie ich es mir erhofft hatte und wie sie es hoffentlich auch wollte. Ich bemühte mich, herauszufinden, was sie mochte, was sie brauchte, um ihr dann genau das auch zu geben.  Und ich war mir sicher, dass ich noch sehr viel lernen würde, und dass das hier nicht unser letztes Mal gewesen wäre.

Irgendwann lag ich im Gras dann neben ihr, unsere Körper verschwitzt und glänzend und klebrig, und schaute mit ihr in den blauen Himmel über uns und das Lichtspiel der Sonne in den Blättern der Bäume.
“Ich hab kein Haus“, sprach ich das aus, was ich dachte. “Eigentlich hab ich sogar gar nichts, außer meinem Pferd und meinen Waffen. Und ich weiß auch nicht, ob ich je mehr besitzen werde. Vermutlich nicht.“ Ich sah zu ihr herüber und strich ihr eine verschwitzte Strähne aus der Stirn. “Ich wünschte mir wirklich, dass ich dir etwas besseres bieten könnte. Ich hab mir überlegt, ob die Leute in Cheddar, also, ob sie helfen würden, dir eine Hütte zu bauen? Damit du ein eigenes Haus hast? Ich… ich könnte dann vorbeikommen. Und über Nacht bleiben, wenn… wenn du das willst.“ Ich hatte keine Ahnung, ob das möglich wäre. Und es wäre wahrscheinlich auch gefährlich. Und dämlich. Cheddar war nicht sicher. Ich wusste das. Und eine allein lebende Frau war auch nicht sicher. Aber ich durfte nicht so richtig bei ihr wohnen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Vor allen Dingen Dunduvan sollte hiervon nichts wissen. Er war bei Niamhs Befreiung schon so seltsam gewesen. Er würde es nicht gutheißen, wenn ich nun wirklich mit ihr zusammen war. Aber vor allen Dingen sollten die Römer nichts wissen.
Aber ich kannte mich selbst auch gut genug, um mir einzugestehen, dass ich wahrscheinlich fast jede Nacht dennoch bei ihr sein würde, wenn sie ein eigenes Haus hätte. Ich wollte nie mehr so lange von ihr getrennt sein.
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Falke
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