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Eichenhain östlich von Cheddar
09-01-2023, 04:12 PM,
Beitrag #17
RE: Eichenhain östlich von Cheddar
Niamh war davon überzeugt, dass es richtig war, was sie tat. Nur zu gut wusste sie noch, wie es sich angefühlt hatte, als sie mit Cinead aus Iscalis fortgeritten war, ohne sich bei Louarn zu verabschieden und wie elend sie sich die ersten Tage unter Ceridwens Obhut gefühlt hatte. Denn sie hatte genau gewusst, dass sie die falsche Entscheidung getroffen hatte, ihn ziehen zu lassen, als Cinead sie nach Cheddar gebracht hatte. Dass sie beide nun hier waren, war wie eine zweite Chance, die man wahrlich nicht alle Tage geboten bekam! Diesmal wollte nichts mehr falsch machen! 

Dass es ihm ähnlich ergehen musste, spürte sie bei seiner Berührung. Sie nahm ein leichtes Zittern wahr, als sei dies das erste Mal, dass er und sie zusammen waren. Die Anspannung vor dem Unbekannten, die auch sie damals ergriffen hatte, als sie sich ihm zum ersten Mal hingegeben hatte. Diesmal aber würde nichts mehr zwischen ihnen stehen. Keine Geheimnisse mehr und auch sonst niemand, der einen Anspruch auf sie erheben konnte. Also war diese Vereinigung doch etwas ganz besonderes!

Als er ihr gestand, er habe kein anderes Mädchen gehabt, seitdem sie ihm begegnet war, machte sie das richtig glücklich und sie küsste ihn. Denn auch wenn er anfangs etwas anderes behauptet hatte, bedeutete sie ihn etwas. Das war, nach allem was ihr widerfahren war, seit sich ihr Leben so kolossal geändert hatte, doch sehr tröstlich. Gerne hätte sie das Gleiche von sich behaupten wollen. Doch da war diese Sache mit Beltane, als sie und Dunduvan... Noch immer ärgerte sie sich darüber, dass sie Ciaran und seinen Mittelchen auf den Leim gegangen war. "Ich wünschte, ich könnte rückgängig machen, was an Beltane geschehen ist. Es tut mir so leid! Aber ich war nicht Herrin über mich selbst gewesen!" versicherte sie ihm. "Aber bitte glaube mir, ich will nur noch dich!" 
Er schaute sie sie auf eine Weise an, wie sie ihn bisher nur selten wahrgenommen hatte. Scheinbar gab er ihr gerade die Gelegenheit, auf sein innerstes Selbst zu blicken. Da war er nicht der starke Krieger, den nichts schrecken konnte. Sie sah einen Mensch, der Angst hatte und unsicher war, wenn er an die Zukunft dachte. Denn er hatte schon früh in seinem Leben Entbehrungen hinnehmen müssen, die ihn zu dem gemacht hatten, was er nun war. Sie konnte es verstehen, wenn er noch nicht sofort Kinder haben wollte. Denn Kinder zu haben, bedeutete Verantwortung zu übernehmen. Das musste wohl überlegt sein uns sollte nicht einfach überstürzt und kopflos aus einer Laune heraus geschehen.
"Gut, heute noch nicht. Aber irgendwann schon!" antwortete sie ihm lächend und zog ihn noch näher zu sich her. Dann öffnete sie sich, um ihn zu empfangen. Das hatte sie sich so sehr gewünscht.
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