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[Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
08-25-2023, 02:32 PM,
Beitrag #57
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
(08-21-2023, 03:29 PM)Louarn schrieb: Natürlich bekam Ciaran erst einmal einen ziemlich unpassenden Lachanfall. Ich wollte gar nicht wissen, was er jetzt dachte oder sich wieder zusammenreimte. Eigentlich wollte ich grade überhaupt wenig, außer vielleicht schlafen, nachdem meine Nacht so bescheiden gewesen und sehr früh zu Ende gewesen war.
Calum beachtete mich gar nicht erst weiter, sondern bat nur Ciaran, kurz zu warten. Ob der das auch machen würde, stand wohl in den Sternen. Ich war ja schon froh, dass er überhaupt mit mir gekommen war, obwohl er nicht wirklich enthusiastisch gewesen war. Und was er zu Flavianus Pü über Maden und Tote geredet hatte, wollte ich so wirklich, wirklich nicht wissen. Ich konnte mir keine Kombination dieser beiden Themen vorstellen, die nicht mindestens ekelig war. Ich wollte mich schon dezent mit Ciaran nach draußen verdrücken und Calum und Flavianus Pü etwas, ähm, Privatsphäre geben, als Flavianus Pü mich ansprach.
Er dankte mir, dass ich ihn gerettet hatte. Ich fühlte mich etwas peinlich berührt. Mir hatte noch nie ein Römer wirklich gedankt. Aber gut, normalerweise tat ich auch nichts dafür, dass sie sich bedanken könnten.Ich zuckte die Schultern, bereute es aber fast direkt, da der Schnitt im Oberarm dadurch spannte.Verdammt, an dem hätte ich jetzt ein paar Tage Spaß. Aber kein Vergleich zu den vielen Schnitten, die Flavianus Pü wohl einige Wochen beschäftigen würden, bis sie wieder alle soweit geschlossen und verheilt waren, dass er sich gefahrlos bewegen konnte. Ich hoffte, dass Ciaran ihm auch was gegeben hatte, dass die Narben flach abheilten und nicht wulstig wurden. “Du musst dich nicht bedanken, Flavianus Pü. Werd nur wieder heil, das ist Dank genug“, meinte ich, weil mir beim besten Willen nichts einfiel, was ich haben wollen könnte.
Und dann fing er auf einmal von Geld an. Von viel Geld, das vergiftet im Haus rumlag und erst gewaschen werden musste. Ich wollte sowas gar nicht wissen. Und dementsprechend machte ich auch eine abwehrende Handbewegung. “Sag das lieber Atrejus, und dir wird nichts zustoßen. Also muss ich auch nichts waschen oder verteilen“, wehrte ich mich gegen diese Vorstellung und machte instinktiv und Unterbewusst ein Schutzzeichen vor bösen Weissagungen. Ich wollte hier garantiert nicht zum Testamentsvollstrecker werden. “Du wirst wieder gesund und in Zukunft bist du nicht mehr allein irgendwo abseits, wo dieser Verrückte dich zu fassen kriegt. Ca… Keine Ahnung, Atrejus sollte doch sowieso bei dir wohnen, nicht?“ Ich war mir recht sicher, dass Calum den Medicus jetzt nicht mehr nachts alleine lassen wollen würde. Wäre Flavianus Pü Niamh und hätte sie mich nicht abgelehnt und abserviert, sondern würde so wie er bei mir sein wollen, ich zumindest würde auf sie aufpassen wollen. Tag und Nacht und bei allem dazwischen.

Ich war so froh, dass Flavianus Pü auch nach Hause wollte. “Meinst du, du kannst auf einem Pferd sitzen? Nicht reiten, nur sitzen, und ich führ es langsam am Zügel. Mein Brauner ist noch draußen. Hoff ich zumindest. Dann musst du nicht laufen.“
Das war wahrscheinlich die schnellste und bequemste Variante. Calum konnte sich ja zu ihm aufs Pferd setzen, die beiden halben Portionen wogen ja nichts. Und wenn wir langsam gingen, würde es ihn auch nicht durchschütteln und die Nähte aufreißen.

Zu der frage mit der Castra war ich überfragt. Geheime Botschaften war mehr was für Calum.

Wieder glaubte Pytheas zu begreifen. Seine Retter waren alles Kelten. Vermutlich scheuten sie es oder sie hatten sogar gute Gründe, nicht zum römischen  Militärlager hinzugehen. Rom war in seiner Besatzungsgeschichte nicht mit allen umgegangen, wie es weise gewesen wäre:
"Keine Sorge", sagte er deshalb: "Ich erledige das mit der Warnung. In einigen Tagen geht es mir bestimmt wieder so gut, dass ich praktizieren kann. Weißt du, Louarn, auch wenn es manchmal für Provinzbewohner schwer wird, das zu glauben: Römer sind nicht alle wie der Tribun. Es gibt unter ihnen höchst ehrenwerte und vernünftige Männer. Centurio Octavius gehört dazu und auch mein Patron in Rom, Vespasian Augustus",
dann musste er aber doch grinsen:
"Weißt du, wie viele Leute sich darum gerissen hätten, zu wissen, was du nun über die vergifteten Münzen weiß? Verfluchter Hunger nach Gold, heißt es. Du scheinst dem gelben Metall gar nicht hinterzujagen. Auch der Heiler Pally nicht. Er hat sich nur für medizinische Geräte und Kräuter aus dem Osten interessiert. Und Atreus habe ich schon einmal fünfzig Denare angeboten, und er wollte sie auch nicht haben. Er ist auch ein halber Kelte, hättest du das gedacht? Wären alle Kelten wie ihr, hätten die Römer niemals eine Chance gehabt, dieses Land zu erobern",
Pytheas stand immer noch etwas wacklig auf den Beinen, doch er stand aufrecht. Mit einer kurzen Geste streifte er seine blutüberströmte Tunika ab: "Wenigstens ist es größtenteils mein Blut. Aber sie ist hin" und zog seinen Mantel so über sich, dass er bis zu den Knien bedeckt war:
"Es würde mich glücklich machen, wenn Atreus mit mir leben wollte", gestand er:
"Und ich kann bestimmt auf einem Pferd sitzen bleiben, wenn du es führst. Danke. Aaaah - nicht nur im Rücken habe ich Schnitte. Ich werde auch nicht wirklich schmerzfrei sitzen können", Pytheas verzog sein Gesicht.
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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Das Experiment - von Flavianus Pytheas - 03-19-2023, 12:12 AM
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - von Flavianus Pytheas - 08-25-2023, 02:32 PM

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