RE: Cubiculum | LTC
Vier Tage waren inzwischen vergangen. Vier Tage, in denen ich Prisca weitgehend aus dem Weg gegangen war, damit ich nicht Gefahr lief, mit ihr allein zu sein. Ich scharte immer ein paar Sklaven um mich herum, wenn sie kam. Denn ich konnte es ihren Augen ansehen, was in ihr vorging. Ich war ein Idiot gewesen! Ich hatte mich, meinen Auftrag und letztendlich auch sie in Gefahr gebracht. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn herauskam, was wir getan hatten! Der Vilicus des Hauses, der nur vorgibt, Römer zu sein, verführt die Ehefrau seines Arbeitgebers. wenn das bekannt wurde, war ich geliefert! Sabinius Merula würde eine solche Schmach nicht hinnehmen! Und wenn er zudem auch noch herausfand, dass ich Kelte war, dann würde er mich auf der Stelle ans Kreuz schlagen lassen. Nein! Das war viel zu gefährlich! Das musste aufhören!
Ich war schon recht früh zu Bett gegangen und war schnell eingeschlafen. Der Tag war lange und anstrengend gewesen. Außerdem hatte ich versucht, herauszufinden, wie die Stimmung in der Stadt war, nach dem schlimmen Feuer im Händlerviertel. Offenbar war man schon früh davon ausgegangen, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hatte. Es gingen Gerüchte um, dass man Schmierereien an einer Wand gefunden habe, auf der 'Verräter' in drei verschiedenen Sprachen gestanden habe. Aber einen Verdacht, wer der oder die Schuldigen waren, gab es wohl noch nicht.
Irgendwann, mitten in der Nacht wurde ich wach, als ich ein leises Geräusch an meiner Tür hörte. Es war ein leises pochen. Schlaftrunken stieg ich aus dem Bett und schlürfte zur Tür. Wie immer, wenn ich in einem richtigen Bett schlief, schlief ich nackt. "Hmm? Was?" fragte ich verschlafen, als ich die Tür einen Spalt weit geöffnet hatte. Ich hatte damit gerechnet, dass einer der Sklaven vor der Tür stand. Doch nein, es war Prisca! Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass die es wirklich war.
"Prisca!" flüsterte ich leise. "Komm rein!" Ich machte die Tür weiter auf und ließ sie ein. Ich konnte mir schon denken, was sie wollte. Ich hatte ihr gezeigt, wie die wahre körperliche Liebe aussah. So dass beide Spaß daran hatten. Ich wollte gar nicht wissen, wie sie und ihr Mann… Nun ja, jetzt war sie hier. "Was ist los? Kannst du nicht schlafen?" fragte ich, obwohl ich genau wusste, was los war. Ich sollte sie nicht so quälen, sagte ich mir und nahm sie in meine Arme.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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