08-13-2023, 04:38 PM,
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Licinianus Owain
Begnadeter Kunstschmied
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RE: Lughnasadh
(08-12-2023, 07:42 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Gerade eben neckte ich ihn noch, da holte er auch schon mit einem grinsen ein weiteres Kästchen hervor, und ich hüpfte wie ein Kind, das ein Geschenk bekam, auf der Stelle. Ich hatte das in meinem Leben so oft getan, weil es Männern gefiel, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich es jetzt auch tat. Nun, egal. Owain holte einen Halsreif hervor und hübsche Ohrringe. Ich gab kleine, fröhliche Geräusche von mir und ließ meine Finger über den Torques gleiten. Die kannte ich auch, aber die trugen bei uns nur Männer des Militärs als Ehrenabzeichen ums Handgelenk, nicht Damen um den Hals.. Ich nahm ihn auch gleich und versuchte, ihn anzulegen, was gar nicht so einfach war. Deshalb ließ ich mit von Owain auch helfen.
“Meine Kette aus Perlen und Gold will ich aber trotzdem noch“, neckte ich ihn fröhlich.
Dann aber war schon Saturninus da und fragte Owain wegen eines Auftrages. Ich wollte mich ja eigentlich dezent zurückziehen, aber Saturninus hinderte mich daran und stellte mir sogar seine Ehefrau vor. Ich lächelte dem jungen, wahnsinnig ernst aussehenden Ding freundlich zu. “Es ist mir eine Ehre und Freude, deine Bekanntschaft zu machen, werte Furia“, grüßte ich sie sehr freundlich. Ich wusste nicht, wie viel sie wusste oder ahnte, aber eine gute Hetäre versuchte zumindest, sich mit der Ehefrau ihres Liebhabers gut zu stellen. Auch wenn Saturninus genau das nicht mehr war.
Aber er schien selbst nicht ganz so zufrieden damit zu sein, denn immer wieder blickte er fast schon sehnsüchtig zu mir, während er mir mehr als Owain erklärte, was er wollte. Drei Grazien in einem Brunnen. Ich lächelte, hatte ich doch von einer der Grazien meinen Namen.Und ich konnte froh sein, dass es nicht Euphrosyne geworden war, wie eine der beiden anderen hieß.
Vielleicht war das Saturninus’ Art mich um Verzeihung zu bitten. Vielleicht hatte er auch einfach nur Sehnsucht oder hatte es sich vielleicht sogar doch noch anders überlegt, auch wenn ich letzteres für sehr unwahrscheinlich hielt. Schon das letzte Mal hatte er keinerlei Bedenken gehabt, sich mit Kiki zu vergnügen anstatt meiner – auch wenn ich das angeboten hatte – also rechnete ich nicht damit, dass er mich so sehr vermisste, um über seinen Schatten zu springen. Wozu auch, wo doch Alternativen für ihn so leicht erreichbar waren?
Trotzdem war ich ein wenig traurig wegen des Verlustes und ja, ich machte mir Sorgen um meine finanzielle Zukunft. Aber das war beides kein Thema für jetzt und hier. Stattdessen wandte ich mich also an Owain. “Was meinst du, kannst du auch Statuen gießen?“ fragte ich ihn, da das sicher etwas anderes war, als Ohrringe und Halsketten herzustellen.
Sie freute sich, wie ein kleines Kind, dem mal eine Überraschung versprochen hatte. Mir machte es viel Freude, sie so zu sehen, denn dann musste sie nicht mehr an die dunklen Schatten dieses Ortes denken.
Als sie den Schmuck sah, gab sie ein jauchzen von sich. Ihre Finger glitten über den Halsreif und ich wusste, dass er ihr gefiel. Sie wollte ihn gleich anlegen, hatte aber Schwierigkeiten dabei, den Reif um ihren Hals zu bekommen. "Bitte, lass mich dir helfen!" bot ich ihr an und bog den Reif leicht auseinander, damit ich ihn ihr anlegen konnte. "Du siehst hübsch damit aus! Möchtest du auch die Ohringe anziehen?" Die Form des Triskels und dessen Bedeutung für die Kelten, kannte sie ja schon bereits.
Aber dann neckte sie mich weiter und bestand auch noch auf die versprochene Halskette aus goldenen Perlen. "Natürlich bekommst du die!" versicherte ich ihr. "Du bekommst von mir alles, was du dir nur wünschst! Irgendwann!" sagte ich ihr feierlich und grinste zum Schluss.
(08-12-2023, 06:36 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Wie schön Aglaia in ihrem grünen Seidenkleid war. Aber sie hatte sich vorhin bei ihrem Sklaven eingehängt, als fiele ihr das Laufen schwer und bald würde sich ihr Bauch wölben. Dann wäre es mit ihrer mädchenhaften Grazie vorbei. Saturninus seufzte innerlich: Weshalb nur musste die Hetäre erleiden, was Gattinnen vorbehalten war? Hätte sie nicht Mittel und Wege besessen.... aber nun gut, auch wenn er keine physische Anziehung zu Schwangeren verspürte, so würde diese Zeit einmal zu Ende gehen. Aglaia war und blieb eine gute Freundin. Außerdem sah sie aus wie das blühende Leben. Er lächelte ihr zu, auch wenn nun Serena an seiner Seite und kein Platz an seiner Seite für eine andere war.
"Salve", sagte er und in seinen Augen war zu lesen, dass er seinen Wind aus Arkadien keinesfalls für alle Zeiten vergessen hatte. Dennoch blieb er förmlich, als befände er sich in seinem Büro in der Zivilverwaltung:
" Serena, ich stelle dir eine Freundin, die Griechin Liciniana vor. Es ist mir nicht entfallen, dass wir einmal über die Stiftung eines Rathausbrunnen gesprochen haben, werte Liciniana. Wenn dein Schmied sich darauf versteht, so stelle ich mir einen Brunnen mit drei silbernen Brunnenfiguren vor. Drei Grazien vor, die sich an den Händen fassen. Das wäre passend...", wieder schaute er Aglaia an. Die Schönste der drei Grazien. Ihr grünes Seidenkleid unterstrich die Zartheit ihrer Haut. Ihre Lippe war vollständig verheilt, und es war keine Narbe zurück geblieben:
"Scaevus versteht sich nicht nur aufs Schreiben, sondern auch aufs Zeichnen. Er könnte die Grazien für die Brunnenfiguren entwerfen. Solch eine Stiftung würde Owen einen Namen machen. Vermutlich würden dich viele Honoratiorenfamilien bitten, dass er auch für sie arbeiten darf"
Es war in Saturninus Augen ein Weg, Aglaia während ihrer Schwangerschaft davor zu schonen, als Gesellschafterin Geld verdienen zu müssen:
"Der zweite Auftrag käme von mir privat. Ich wünsche mir zwei Bronzestatuen von eurem Eros" Serena wusste es nicht, aber Aglaia wusste bestimmt sofort, dass er Narcissus meinte: " "Eine für mich, eine wird das Hochzeitsgeschenk für den edlen Iulius Cato. Bronze, etwa in der halben Größe, die Augen aus Saphiren. Ich habe bereits mit dem Modell gesprochen, und es ist einverstanden, zu mir nach Hause zu kommen. Jetzt ist nur die Frage, ob Owen die nötige Fertigkeit besitzt" Saturninus schaute bei dieser Frage Aglaia, die die Domina war, an, wie sich das gehörte.
Offenbar hatte ich mich zu früh gefreut, von dem Römer als eigenständige Person wahrgenommen zu werden, denn kurz nach meiner Frage hatte er nur noch Augen für Aglaia. Ntürlich gefiel mir das nicht besonders und ich setzte einfach auch auf Aglaia, dass sie heute nicht schon wieder arbeiten wollte. Er begrüßte sie und stellte ihr seine Frau vor. Statt mit mir über seine Aufträge zu sprechen, was ihm so vorschwebte, erzählte er alles Aglaia und machte ihr Hoffnung, dass ich durch ihre Stiftung noch weitere hochgestellte römische Kunden bekäme. Während er noch weiter mit Aglaia sprach, machte ich mir bereits Gedanken, wie ich die Aufträge realisieren konnte. Vom technischen Standpunkt aus, wusste ich genau, wie ich Gegenstände zu gießen hatte. Es war natürlich ein großer Unterschied, ob ich Schmuck und Gefäße herstellte oder ob ich Statuen goss. Für die beiden Statuen zum Beispiel würde ich eine Dauerform herstellen müssen und sie dann im Schalen- oder vielleicht sogar im Kernguss gießen. Die große Schwierigkeit lag allein lag in der Herstellung der Form, die ich aus Stein hauen musste. Kleinere Gegenstände waren für mich kein Problem. Das gehörte zu meinem täglichen Geschäft. Eine Statue im römischen Stil herzustellen war aber etwas ganz anderes. Ich würde mir vorher einige andere römische Statuen ansehen müssen, um ein Gespür dafür zu bekommen. Mit dem Brunnen würde es wahrscheinlich noch schwieriger werden, je nachdem, wie groß er werden sollte.
Aglaia wandte sich schließlich wieder an mich und fragte, ob ich auch Statuen gießen könne. Ich wollte sie nicht enttäuschen und ich besaß auch den nötigen Ehrgeiz, den man brauchte, um solche Aufträge in Angriff zu nehmen. "Das Gießen von Gegenständen, ganz gleich, was gegossen wird, ist kein Problem für mich. Allerdings müsste ich mich mehr mit den Feinheiten des römischen Stils beschäftigen. Ich müsste mir zum Beispiel andere römische Statuen anschauen, um eine Gussform herstellen zu können." antwortete ich.
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