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[Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
08-12-2023, 04:51 PM,
Beitrag #41
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Also wollte er sich nicht anpinkeln lassen. Schade, ich könnte nämlich gerade. Aber dann eben den Essig, wenn er meinte. Ich ging zu dem Gefäß und roch einmal an seinem Inhalt. Scharf, sauer, stechend. Das würde brennen. Aber wenn er meinte. Ich hatte jetzt also alles bereit und hörte mir seine Ausführungen zu dem Bohrer an.
“Diese Worte sagen mir nichts“, meinte ich, als er mit Fachworten um sich warf, wie der Bohrer aussah. “Und ich bezweifle ein wenig, dass wir uns noch einmal wiedersehen. Aber ich weiß den Versuch, es mir zu erklären, durchaus zu schätzen.“ Tat ich wirklich. Ich lernte gern neue Dinge, aber vieles musste man sehen und erleben, um es zu verstehen. Das wusste ich besser als die meisten Menschen. Anders als die meisten Menschen war ich aber auch bereit, dieser Erkenntnis Taten folgen zu lassen.
Ich bugsierte ihn so in Position, wie ich ihn haben musste, um ihn nun zu verarzten. Es war irgendwie seltsam, mit wachen Menschen zu hantieren, die sich selbst bewegten, aber auch interessant. Er meinte, er habe Angst, dass ich Ärger bekommen könnte, weil ich ihm half. Ich musste jetzt wirklich lachen. “Bei der Menschenmasse da draußen und einem wütenden Louarn? Nein, der kommt nicht wieder. Und selbst wenn, wie viele Soldaten soll er wegen dir mitbringen und mit welcher Begründung?“ Ich hatte da wirklich wenig Sorgen. Und falls die Römer doch so dämlich sein sollten, jetzt wieder zurück zu kommen, könnte ich verdammt viele von ihnen in den Tod reißen, ehe sie mich auch nur erreichen würden. Entweder das, oder ich verschwand unauffällig durch das nächste Fenster. Vielleicht auch beides. Aber nein, Sorge hatte ich keine.
“Den Rest musst du Louarn fragen. Aber erst, wenn ich dich genäht habe. Und das wird weh tun. Normalerweise würde ich dich erst betäuben, damit du still hältst. Aber ich hab Angst, dass dein Kopf das nicht aushält. Ich brauche dich also wach. Es wird also weh tun. Ich hoffe, du bist kein Weichei.“

Und dann fing ich auch an. Die schmutzigen stellen wusch ich als erstes mit dem Essig gründlich aus, was sicherlich ordentlich brannte. Mehr als Urin auf jeden Fall. Dann nahm ich die zerschnittenen Hautstücke sehr sorgfältig und legte sie so, wie sie sein mussten und begann, mit kleinen Stichen gründlich zu nähen. Ich war sehr gut darin. Nur an einer Stelle war dieser Römer schlampig gewesen, weshalb ich nicht sicher war, ob das alles wieder so zusammenwachsen würde, wie es sollte. Immer, wenn ich eine Naht fertig hatte, schmierte ich vorsichtig erst eine Schicht Honig darüber, und dann dick die Paste, die ich angerührt hatte, und bedeckte sie zuletzt mit einem Eichenblatt. Ab dem Zeitpunkt sollte Pytheas nichts mehr von den Schmerzen spüren, denn etliche Kräuter wirkten auch betäubend und lindernd, so dass er nach und nach immer weniger Schmerzen haben sollte.
Ich lenkte ihn auch ein wenig ab, in dem ich meine Neugierde stillte. Er hatte mich gefragt, jetzt fragte ich ihn. “Warum interessiert sich ein römischer Anführer für einen kleinen Heiler so sehr, dass er ihn foltert?“ fragte ich ihn. Aber auch einfachere Dinge, wie “Was ist in den Gefäßen dort an der Wand?“ und schließlich, als ich fast fertig war, ihn zu verarzten, kam ich auf die frage zurück, die er mir gestellt hatte, ohne sie zu stellen. “Und warum willst du mit Druiden reden?“ Jap, ich hatte das durchaus verstanden, dass er das wollte. Aber wieso?
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Falke
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Das Experiment - von Flavianus Pytheas - 03-19-2023, 12:12 AM
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - von Ciaran - 08-12-2023, 04:51 PM

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