(08-06-2023, 07:33 PM)Titus Ovidius Decula schrieb: Fünf Augenpaare starrten mich entsetzt an. Vielleicht Patienten des Medicus. Ich lächelte, obwohl ich wusste, dass meine zerschundene Oberlippe und das viele Blut mein Lächeln grotesk aussehen ließen:
"Salvete", sagte ich: "Die Praxis bleibt bis auf Weiteres geschlossen" Ich drängte mich zwischen den Menschen durch. Noch immer hatte ich den Gladius in der Hand.
Ein junger sommersprossiger Mann stand mir im Weg. "Du da", sagte ich und zog ihn an mich. Er stolperte und folgte meiner Bewegung. Ich lächelte auch ihn an. Das Gesicht des Jungen war gerötet, sein Arm glühte. Ich erstach ihn beiläufig. Er sackte vor der Tür zusammen. Seine Begleiterin fing sofort an zu schreien und zu weinen. Sie warf sich auf seinen leblosen Körper. Damit blockierten sie beide den Ausgang. Der Leibwächter würde mich nicht so schnell verfolgen können.
Ich machte, dass ich Boden gewann.
Ohne Albius und Titius kehrte ich zur Castra zurück.
(08-04-2023, 08:20 AM)Louarn schrieb: Ich hatte ja nicht zu hoffen gewagt, dass mein dämlicher Plan wirklich klappen würde, aber das tat er. Das Mädchen ging zu den Legionären hinüber, lachte sie an, flirtete ein wenig und verschwand dann um die Ecke, die beiden mit den Fingern mit sich lockend. Die beiden zögerten noch kurz, bis sie rief, dass sie jetzt nackt sei. Dann setzten die beiden sich doch in Bewegung und gingen mit ihr um die Ecke.
Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit ich haben würde, rechnete aber nicht ernsthaft mit mehr als ein paar Minuten. Bei einer Prostituierten gaben sich die wenigsten Männer irgendwie Mühe. Und keine Ahnung, wie dringend nötig die beiden es hatten.
Das Hurenmädchen war wirklich gut. Sie hatte Albius und Titius Dinge gezeigt, von denen sie als einfache Soldaten mit den Viertelas- Huren, die sie sich sonst leisteten, schlicht keine Ahnung gehabt hatten. Sie schien auch genauso ausgehungert wie sie selbst zu sein. Und dann tauchte noch eine Frau auf, die ihnen Wein verkaufte, und frisch gestärkt machten sie sich mit beiden Mädchen ans Werk.
Erst nach einer ganzen Weile kehrten beide Legionäre an ihren Platz zurück. Ovidius hatte ihnen befohlen, draußen zu bleiben und sich nicht einzumischen. Als es drinnen einmal schepperte und ein Schmerzensschrei zu hören war, grinsten sie sich an. Jeder vergnügte sich auf seine Weise. Sie mit einem unruhigen Docht, und der Tribun halt, in dem er einen Kerl aufmischte.
Mittlerweile zeigte sich ein schmaler rosiger Streifen am Horizont, und der Morgen dämmerte. Die ersten Patienten trudelten ein und warteten.
Dann flog die Tür auf, und Ovidius rauschte vorbei. Quasi im Vorbeigehen erledigte er einen Typen, der ihm im Weg stand..
Titius wollte sich zur Stelle melden, doch Albius riss ihn zurück und legte einen Finger auf den Mund:
"Das iss nicht so gelaufen, wie es sollte"
"Eben, wir müssen nachsehen!"
Der andere schüttelte den Kopf: " Nein. Ich will nicht wissen, was da los war. Wir haben unseren Posten verlassen. Weißt du, was uns blüht?"
Titus starrte den anderen aus blutunterlaufenen Augen an.
Albius legte seinen Militärgürtel ab und gab ihn mit beiden Händen dem Jüngeren: "Mir reichts. Ich hau ab. Für mich gibt es hier nichts mehr"
"Das ist Desertierung"
"Darauf läuft es wohl heraus. Wenn du schlau bist, kommst mit mir"
"Ich halt dich auf!"
"Versuchs besser nicht. Leb wohl", Albius klopfte Titius auf die Schulter, dann ging er.
Titius machte keinen Versuch, den Kameraden aufzuhalten. Aber er war nun der einzige Soldat hier.
Er ging zu der Frau, die immer noch heulte:
"Was gibt es?"
"Er hat ihn umgebracht einfach, mein Sohn!", stieß die ältere Frau hervor und warf sich wieder über den Toten.
Scheiss....Albius hatte Recht. Da war was verdammt schief gelaufen:
" Geht nach Hause Leute, hier gibt es nichts!", sagte er.
Einige der Umherstehenden schauten ihn böse an: "WAs soll das heißen, es gibt nichts? Da ist einer mit einem Schwert aus dem Haus gestürmt und hat einen von uns umgebracht! Gehörst du etwa zu dem? Das war auch ein Römer!" Und einer, der ein besseres Auge für Menschen hatte als die anderen , rief: "Das ist ein Soldat!"
Bevor sich die Wut der Patienten nun gegen Titius richtete, hob der die Hände und wich langsam zurück: "Ich kam nur zufällig vorbei! Wegen des Toten, da geht ihr zur Stadtverwaltung!", ihm gab ein Einfall: "Vielleicht war der Mörder ja ein durchgeknallter Patient! So wird es gewesen sein!" Er war wie gesagt jetzt alleine, und er konnte sich nicht mit allen anlegen. Titius ging jedoch davon aus, dass Flavianus tot war.
Auch er machte sich auf den
Rückweg.