RE: Frowin und Aulus Balventius Scapula zu Gast
Kiki war ihr Name. Ein exotischer Name. Aber sie war ja auch ganz und gar exotisch. Ich hatte davon gehört, dass die Menschen tief unten im Süden dunklere Haut hatten. Aber dass sie schwarz wie die Nacht waren, hätte ich nicht gedacht. Sie dachte, ich meinte ihre Tunika, als ich fragte, ob das echt sei. "Nein, nicht die Seide. Deine Haut! Ich noch nie jemand gesehen, der so schwarz wie die Nacht war." Zu gerne hätte ich sie einmal angefasst. Dann fragte sie mich doch wirklich, ob ich sie anfassen wollte. Ich dachte schon, sie habe meine Gedanken gelesen, denn ich wünschte es mir so sehr. Doch im nächsten Moment fragte sie mit einer etwas lauteren Stimme, ob auch ich vom Balventier eingeladen wäre. Das war ich natürlich nicht. Na ja, ich hatte mir bis dahin auch nicht die Mühe gemacht, ihm in den Hintern zu kriechen, damit er mich einlud. Kikis Hintergedanke war wohl, dass auch Scapula ihre Frage hören sollte, um dann entscheiden zu können, was ich durfte und was nicht.
Der Balventier machte sich natürlich wieder einen Spaß daraus, mich als Barbaren zu bezeichnen, der Kikis Nektar kosten wollte. Letztendlich aber stimmte er zu, da ich ja auch nicht wie ein Hund leben sollte. Dann lachte er über seinen eigenen dämlichen Witz. Eines Tages würde ich diesen arroganten Mistkerl dafür bluten lassen, schwor ich mir! Doch zunächst schluckte ich meinen Ärger hinunter und hoffte nun, die schöne Exotin für mich zu gewinnen.
Kiki hatte sich inzwischen aber wieder dem Wagenlenker zugewandt und flirtete mit ihm. Die Bilder an den Wänden waren ja ziemlich eindeutig und regten sie Fantasie eines jeden Mannes an, was die Schöne ihm alles bieten konnte. Sie selbst meinte, sie liebe Musik und wäre eine Meisterin des Flötenspiels. Das glaubte ich ihr aufs Wort! Schließlich wies sie noch auf ein Bild hin, auf dem zwei Männer und eine Frau zugange waren. Ich hätte ja da schon eine Idee gehabt! Allerdings kamen in meinen Vorstellungen nur sie und ich darin vor. Für einen dritten war da kein Platz!
Frowin jedoch schien davon begeistert zu sein und sagte auch zu ihrem Flötenspiel nicht nein.
"Ich liebe auch Musik!" fügte ich noch hinzu, ohne zu wissen, ob das von Belang war. "Und ich will dich!"
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