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Normale Version: Frowin und Aulus Balventius Scapula zu Gast
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[Bild: kopf_eines_romers_-_aeyf6w.png]
Das Atrium war luftig und offen gestaltet. Zwischen den Säulen hingen mehrere Seidentücher, die in der sommerlichen Brise sich leicht bewegten und den Blick verschleierten. Auch gab es hier einige einfache Liegesofas an den Rändern, ebenso wie ein paar bequeme Korbsessel. Zum Tablinum führten drei Stufen wie zu einem Thron, wo man einen guten Überblick über die Räumlichkeiten hatte. Bei gewissen Festen ergaben sich so deutliche, optische Reize.
Egino führte die beiden Herren herein und wies sie ein. “Ihr könnt entweder hier euren Spaß haben oder in diesem Zimmer“, deutete er auf eine Tür. “Wir haben auch ein schönes Balneum, welches gegen eine kleine Gebühr oder in Begleitung einer der Damen oder Herren des Hauses ebenfalls in Anspruch genommen werden kann. Wenn ihr etwas benötigt, meldet euch.“ Dass die dinge, die kaputt gemacht wurden, als gekauft angesehen wurden – und teuer waren – verstand sich von selbst.
Dieses Haus überraschte mich sehr, denn ich hatte nicht damit gerechnet, in diesem Kuhkaff ein solches vorzufinden. Alles war sehr ansprechend arrangiert. Die  Fresken an den Wänden waren durchaus anregend und wiesen genau darauf hin, welche Möglichkeiten dieses Haus seinen Gästen bot.
Der Türsteher wies uns kurz ein, wo wir was finden konnten. Ich persönlich bevorzugte ein separates Zimmer, in dem wir ungestört waren. Von mir aus konnte uns auch eine der Damen Gesellschaft leisten. Später dann, konnte es mich vielleicht auch noch ins Balneum ziehen. "Nun, mein Freund, was schwebt dir vor?"
Für den Abend hatte ich ein enganliegendes weißes Leinenkleid im ägyptischen Stil angezogen und mir die Augen mit Kohle schwarz angemalt und ein wenig blauen Lapisschmuck angelegt. Die Hitze war wirklich scheußlich heute, weswegen ich lieber Leinen trug. So aufgemacht lag ich bei einem Becher Wein auf einer der Liegen und fächerte mir ein wenig kühle Luft mit meinem Handfächer aus Pfauenfedern zu. 

Kiki und Fenya waren bereits eifrig im Einsatz und umwarben die neuen Kunden, die gerade ins Atrium gekommen waren. Sollten ihnen die jüngeren Damen allerdings nicht reichen, so war da immer noch ich, die den Besuchern eindeutige Blicke zuwarf.
Wie gewünscht, trabte ich dem Balventier nach. Mir war schon klar, was der Römer von dem rotgoldenen Jungen wollte. Man musste nur in sein Gesicht blicken, um herauszufinden, worauf er aus war. Na, solange er seine Finger von mir ließ, sollte mir das alles recht sein!
Als ich das Atrium betrat, fielen mir sofort die Wandbilder ins Auge. Ich wusste sofort, dass dies ein Lupanar war. Mein erstes Lupanar! Früher hatte ich die Soldaten von ihren Besuchen in Lupanaren reden hören. Aber die konnten sich garantiert keinen solchen Nobelschuppen leisten! 
Auch die Damen, die hier ihre willigen Gäste empfingen, waren alles andere als billige Schlampen. Besonders eine hatte es mir sofort angetan. Die schlanke Schwarze faszinierte mich. Ich hatte bisher noch nie eine so dunkelhäutige Frau gesehen! Ob das Farbe war? Sie trug auch noch ein weißes durchsichtiges Kleid, das eigentlich keinen großen Nutzen hatte, da er so gut wie gar nichts verbarg. Da verschwand sogar mein grimmiges Gesicht! Aber auch in anderen Regionen meines Körpers regte sich etwas.
Frowin konnte sich von all dem wahrlich nicht freimachen. Wenn selbst ein gestandener Krieger wie der Kelte hier einknickte, welche Chance sollte er da haben? Womit hatte er es nur verdient, von Balventius Scapula hierher eingeladen zu werden?
Er konnte kaum an sich halten, überall gab es etwas zu sehen, wobei die kostbare Inneneinrichtung seine Aufmerksamkeit nur einen Moment auf sich ziehen konnte. Die Damen hier waren wirklich wie aus einer anderen Welt. Dass er solche mal kennenlernen sollte, so schön und prächtig gekleidet. Er folgte Madocs Blicken zu einem schwarzen Mädchen in weißem Kleid und dann weiter zu einer schwarzhaarigen Göttin mit blauem Schmuck. Sie war älter als die Mädchen hier, doch so viel erhabener. Wie eine Königin fast.
Er lachte, als ihn Scapula nach seinen Plänen fragte.
"Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll", sagte er ehrfürchtig. Er kam sich in seiner einfachen Tunika so underdressed vor. Nun, vermutlich würde er sie ohnehin nicht lange anhaben. "Hier gibt es nichts, was ich nicht großartig fände."
Kaum hatte ich meinen rotblonden Amor gefragt, welche Verlieben er hatte, erschienen auch drei der Damen. Eine schöner, als die andere. Selbst bei meinem mitbegrachten Barbar schien sich etwas zu regen. Die Hübsche mit der ebenholzfarbenen Haut hatte es ihm angetan. Dass er nicht zu sabbern begann, war wirklich alles! Auch Frowin konnte seine Augen kaum von der schwarzen Schönheit lassen.  Ich lachte, als er meinte, er wüsste nicht, wohin er schauen sollte. Sollte er erst ein wenig Spass haben!
Doch dann war da noch eine junge Blonde, die wahrscheinlich ursprünglich aus den Wäldern Britannias oder Germanias stammte. Zumindest stellte ich mir das so vor. Über allem aber schien, einer griechischen Göttin gleich, eine etwas ältere Dame zu wachen. Zweifellos hatte sie schon einige Sommer gesehen, doch das bedeutete nicht, dass sie weniger reizvoll war. Sie war erfahrener! Und mal ganz ehrlich, wer hatte noch nicht davon geträumt, es einmal ganz ödipal mit einer Frau zu treiben, die die eigenen Mutter hätte sein können? 
Zunächst ließ ich mich von der Blonden umwerben. Sie tat wirklich alles, um nicht nur meine Aufmerksamkeit zu erregen. Das liebte ich an diesen Häusern. Das hier hatte Stil und war keine Massenabfertigung wie in einem der schmuddeligen Lupanare, in denen sich die nicht so betuchten Mitglieder der Gesaellschaft begnügen mussten. Dann aber zog es mich doch zu der älteren hin. "Na, meine Schöne! Möchtest du mir ein wenig Gesellschaft leisten?"
Ich blieb weiterhin königlich ausgestreckt auf der Liege und fächerte mir langsam Luft zu, während sich einer der Kerle näherte. Anhand seiner Kleidung würde ich auf gut betucht tippen und hässlich war er ja auch nicht. Ich lächelte nur kokett zu ihm hinauf, da er vielleicht nicht so recht verstand, was für Dienste ich genau anbot. 

"Junge Schmetterlinge scharen sich um die Blüte, die ihnen süßen Nektar verspricht. Wenn du einen Schmetterling suchst, so flattern diese bereits durch den Raum. Wenn ich dich allerdings als akzeptabel empfinde, dann erlaube ich dir eventuell mir Gesellschaft zu leisten" gab ich schmunzelnd auf die Frage zurück, ob ich ihm denn Gesellschaft leisten würde. Es würde sich zeigen, ob er Interesse an einer Königin hatte - oder doch lieber mit einem Schmetterling davonflattern wollte.
Frowin hätte sich nur zu gern an die Königin gewagt, aber diese hatte tatsächlich eine derart erhabene Aura, dass er sich lieber zurückhielt. Immerhin zeigte auch Scapula Interesse an ihr. Und hach, sie wusste schon, welche Wirkung sie hatte. Stattdessen folgte er nun Madocs Blick und erblickte die dunkle Schönheit. Aber was sagte das schon aus? Alle hier waren wunderschön.
"Das ist ein Anblick, was?", flüsterte er dem Blonden zu und stand ziemlich blöd in der Gegend herum.
Eigentlich wollte ich mich gerade noch einmal zu einem netten, kleinen Nickerchen hinlegen, als Egon ein paar Gäste hereinließ. Ein Blick genügte, um festzustellen, dass nur einer davon das nötige Kleingeld für das hier hatte. Und der schien auch nur Augen für Olympias zu haben. Na gut, kümmerte ich mich um den Anhang. Fenya war auch da und versuchte, verführerisch auszusehen. Ich tuschelte ein wenig mit ihr, weil Männer tuschelnde Frauen irgendwie anziehend fanden. "Na, was meinst du, wie lang lässt Olympias ihn zappeln?" fragte ich sie nur und wir beide kicherten wissend, während uns die beiden Sklaven - würde ich schätzen - anschauten und sich nicht trauten, näher zu kommen.
Na gut, den einen hatte der Geldträger als freund betitelt, da wollte ich nicht so sein. Ich kam näher. Der Blonde beobachtete mich, als wollte er mich am liebsten gleich hier im Atrium an die nächste Wand drücken. Hatte ich ncihts dagegen, kostete aber. Aber der rothaarige war der "Freund", der wohl eingeladen werden sollte, also bekam er auch mein Lächeln, als ich ganz unschuldig näher kam und ihn anerkennend beäugte.
Aber Moment mal, war das nicht...? "Du bist der Wagenlenker, nicht? Nichts verraten, nichts verraten!" Aufgeregt wie ein kleines Mädchen hüpfte ich einmal auf der Stelle und schaute so unschuldig wie möglich, während ich überlegte. "Frowin, richtig?" Ich kam näher und schaute ihn wie wahrscheinlich viele andere Mädchen bewundernd an. "Oh, das ist aufregend! Und dass du herkommst, wo du doch sicher jedes Mädchen in der Stadt haben kannst" kokettierte ich ein wenig.
Olympias spielte gerne die Unnahbare. Ich nicht. Ich war sehr nahbar. Ich ging auch so, dass der Blonde mich berühren konnte, wenn er wollte, und strich ihm einmal über die Tunika. Irgh, rauer Stoff. Definitiv Sklave. Da würde ich Aufschlag verlangen, damit mein Ruf nicht litt, auch wenn er sonst ja ganz schnuckelig aussah. Trotzdem, dieses Haus hatte Prinzipien. Wir vögelten mit den oberen zehn Prozent der Gesellschaft. Wenn was anderes gewünscht wurde, kostete das eben extra.
"Ist das hier dein Freund?" fragte ich dann aber und schenkte dem Blonden einen unschuldigen Blick aus dunklen Augen, ganz so, als wisse ich nicht, dass man Männer auch ausziehen könnte und all die anderen Dinge, die dann folgten. Manche Kerle standen sehr darauf, diese Dinge einem zu zeigen.
Bevor er sich für eine entscheiden konnte, wurde er auch schon angesprochen, von der dunklen Exotin, die schon die Aufmerksamkeit des Kelten auf sich gezogen hatte. Frowins breites Lächeln sprach davon, wie genehm ihm diese Begegnung war. Und geschmeichelt, denn sie erkannte ihn sogleich und erinnerte sich an seinen Namen. Da musste er lachen, fast ein wenig verlegen und folgte ihren Lippenbewegungen mit glühenden Blicken.
"Hehe, ich wurde hierher eingeladen von dem ehrenwerten Herrn Balventius dort. Aber ich bereue es kein bisschen, nein. Ich weiß nicht, ob ich schon ein so schönes Mädchen gesehen habe."
Das strapazierte die Wahrheit zwar ein kleines bisschen, aber unzweifelhaft war die Kurtisane wunderschön. Der Gedanke an eine Nacht - oder auch nur eine Stunde - mit ihr erregte ihn schon jetzt. Langsam näherte er sich ihr und musterte ihr Gesicht (und ihren Körper, natürlich) mit fasziniertem Begehren.
"Dabei bin ich doch noch gar nicht so bekannt, dass du mich da kennst... ich bin geehrt. Darf ich deinen Namen wissen, Schöne?"
Er fühlte sich ein wenig schlecht, dass er nun die Aufmerksamkeit bekam, die sich der Blonde wohl gewünscht hatte. Doch Frowin war sicher keiner, der anderen ihren Spaß nicht gönnte. Also lächelte er und sagte:
"Oh ja, wir kennen uns. Er ist ein klasse Kerl, oder? Ich mein, schau ihn dir an. Da muss ich fast neidisch werden."
Na gut, etwas dick aufgetragen. Aber auch nicht unwahr. Solche Muskeln hatte er nicht.
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