RE: Rückkehr aus Londinium
Ich hatte keine Ahnung, warum ausgerechnet ICH kommen sollte, um Olympias zu begrüßen. Es war ja jetzt nicht so, als hätten wir ein überaus inniges Verhältnis gepflegt oder wären alte Freundinnen oder sowas. Eines Tages hatte Aglaia mich einfach mitgebracht in ihr Haus in Rom und seitdem war ich da und hatte gelernt und arbeitete. Und im Moment wollte ich eigentlich schlafen. Ich hatte bis sehr spät in die Nacht noch gearbeitet. Der Sohn des Duumvirn war wirklich verdammt ausdauernd dabei, und der hatte wirklich diversen Tricks widerstanden. Oder besser, er hatte nicht widerstanden, war nach kürzester Zeit schon wieder einsatzbereit und willig. Da waren mir die Kerle lieber, die einmal kamen und dann nach Luft japsten, da hatte man wenigstens dann Ruhe.
Aber gut, ich quälte mich aus dem Bett und tapste durchs Haus in Richtung Eingang, gähnte dabei einmal herzlich und trat dann verschlafen und leicht zerzaust Olympias entgegen. Die hatte zwei andere Mädchen dabei. Eins davon war noch ein Kind. Was sollte das werden? Mein Blick fiel abschätzig an der Älteren der beiden runter. Ja, hübsch, aber so wie die guckte, wusste die doch nie und nimmer, was zu tun war. Oder hatte Olympias jetzt auf einmal Sklaven gekauft?
“Willkommen zurück, Olympias“, begrüßte ich sie freundlich, wenn auch nicht überschäumend. Immerhin war ich müde. “wer ist das?“ schloss sich auch gleich die Frage an, die sich ja quasi aufdrängte.
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