Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
[Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
07-20-2023, 04:21 PM,
Beitrag #18
RE: [Thorianum A] - A II Einschüchterung
Wenn ich ehrlich war, hatte ich Freigelassene gefressen. Wenn ihr ehemaliger Dominus einigermaßen von Bedeutung war, waren sie sämtlich ein hochmütiges Pack. Sie glaubten von sich, himmelhoch über gewöhnlichen Bürgern zu stehen. Dabei waren sie oft nichts weiter als Spielzeuge ihrer Herren gewesen.
 Ich hatte immer wieder das Argument gehört, dass ohne die Tüchtigkeit der Liberti unsere ganze Wirtschaft zusammenbrechen würde. Auch ich hatte in Rom einige davon, die mich geschäftlich vertraten. Doch Rom schnitt sich selbst ins Fleisch, wenn es seinen ehemaligen Versklavten so viel Einfluss einräumte. Der alte Cato hatte einmal gesagt: Willst Du die Zahl deiner Feinde kennen, so zähle nur die Sklaven in deinem Haus. Hatte Recht, der Cato. Nach ihrer Freilassung waren sie offiziell zwar zu Dankbarkeit verpflichtet. Doch wie es in ihren tiefschwarzen Barbarenseelen wirklich aussah, wusste kein Mensch.

Kaiserliche Freigelassene waren die Widerwärtigsten. Sie waren nicht nur arrogant, sondern durch die Bank weg Spitzel, die nach Rom berichteten. Ich würde diesen Flavianus selbstverständlich nicht über die Klinge springen lassen, denn er gehörte zu den kaiserlichen Klienten. Aber ich würde ihm klar machen, was er denn zu zukünftig zu berichten hatte. 

Die Legionäre Albius und Titius waren mit mir gekommen. Wir waren in Zivil, doch trugen wir Militärgürtel und Militärschuhe. Jeder würde also wissen, mit wem er es zu tun hatte. Unsere Waffen hatten wir sorgfältig eingeschlagen in Öltüchern in einem Transportsack verborgen. Dies alles dürfte genügen, um solch ein Griechlein einzuschüchtern.

Wir warteten lange. Wir warteten, bis der Mond untergegangen war. Flavianus hatte zwar keine Patienten mehr, kam aber auch nicht heraus aus seinem Loch.  Drinnen brannten noch eine oder mehrere Öllampen. Ihr trübes Licht drang durch die gläserne Scheibe des Fensters. Der Kerl musste gut Geld haben, damit er sich so viel Lampenöl leisten konnte.

"Ihr steht Wache, Soldaten" Ich wickelte meinen Gladius aus. Da es mittlerweile dunkel war, konnte uns das Blitzen des Metalls nicht verraten.
"Ich gehe hinein. Sorgt nur dafür, dass mich keiner stört"
[Bild: 3_24_08_22_4_37_11.png]
[Bild: 15_30_07_23_12_47_47.png]
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema
Das Experiment - von Flavianus Pytheas - 03-19-2023, 12:12 AM
RE: [Thorianum A] - A II Einschüchterung - von Titus Ovidius Decula - 07-20-2023, 04:21 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste