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Morgens im Atrium - Morgenstund hat selten Gold im Mund
07-15-2023, 01:36 PM,
Beitrag #10
RE: Morgens im Atrium - Morgenstund hat selten Gold im Mund
Während meine Mutter redete, fing ich an Owains Hand immer fester zu drücken. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie Freudensprünge machen würde, aber das hier? Ich blieb ruhig, so lange ich konnte, aber dann explodierte ich. Ich stand auf, weil ich es im Sitzen nicht aushielt. “Ich werde den Furius nicht betrügen, der Iulius fickt mit Narcissus und den Plautier kannst du selber ficken! fauchte ich aufgebracht.
“Und dass du es überhaupt wagst, so mit mir zu reden! Du willst mich enterben, weil ich schwanger bin und heiraten will? Ernsthaft? Hab ich nicht alles, wirklich alles dafür getan, um diese Familie zu ernähren und zu Wohlstand zu bringen? Ausgesorgt, dass ich nicht lache?! Hattest du ausgesorgt, als du meine Jungfernschaft versteigert hast? Oder als du mich zu dem gewalttätigen Aquilius ins Bett gesteckt hast, der mich halb totgeschlagen hat, weil es ihm Spaß machte? Oder als ich wieder und wieder unter diesem Schwein Rubellius Victor liegen musste, damit der sich an mir befriedigt, nur weil er ein verdammter Senator und reich war? Du redest von deinem Geld, aber wessen Geld ist es denn? Wer verdient hier im Haus denn? Du?“
Ja, ich war außer mir. Aber meine Mutter hatte mir schließlich auch grade an den Kopf geworfen, dass der einzige Grund, aus dem ich überhaupt lebte, Geld war. Und das war auch das einzige, was ich für sie war: Eine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Ich wusste zwar, wie meine Mutter war, aber irgendwo hatte ich doch angenommen, dass sie, nunja, sowas ähnliches wie mütterliche Gefühle für mich hegte. Aber das stimmte nicht, wie sie mir sehr eindeutig vor Augen führte.
“Und sprich nicht so, als würdest du für alle anderen die Entscheidung treffen. Ich hab von keinem von ihnen verlangt, hier wegzugehen aus meinem Haus, das ich aus meinem Vermögen bezahlt habe. Sie können alle hier bleiben und weiter ihr Geld verdienen. Wenn du gehen willst, dann geh halt, aber tu nicht so, als würde ich irgendjemanden hier zu irgend etwas zwingen, nur weil du wütend bist, dass du mich nicht weiter verkaufen kannst“, schnauzte ich und stampfte dann so königlich wie nur irgendwie möglich davon. Ich würde ihr nicht die Genugtuung geben, vor ihr noch zu weinen. Nein, erst, wenn ich deutlich außer Sicht- und Hörweite war. Aber ich würde nie zugeben, dass sie mich verletzt hatte. “Und um meine Finanzen kümmere ich mich ab jetzt selbst!“, rief ich noch über die Schulter zurück, da sie sich nicht einbilden sollte, nach dieser Ansage auch nur noch ein lausiges As von mir in die Finger zu bekommen.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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RE: Morgens im Atrium - Morgenstund hat selten Gold im Mund - von Liciniana Aglaia - 07-15-2023, 01:36 PM

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