Ich lachte, denn er meinte seinen Vorschlag sicher als Scherz, dass ich ihn finanzieren sollte.
“Nun, so viel habe ich leider nicht. Aber einen Teil würde ich wohl dazugeben. Zu der Therme, meine ich. Aber das wäre doch sicherlich etwas, an dem sich mehrere Personen beteiligen könnten. Ich glaube wirklich, dass die Frauen von Iscalis es euch Männern sehr danken würden“, legte ich den Samen für eine meiner Meinung nach sinnvolle Erweiterung der Stadt.
“Aber wenn du für ein Amt kandidieren willst, würde ich dich jederzeit unterstützen“, versicherte ich ihm dennoch.
Aber erst einmal stand ihm der Sinn weniger nach Politik. Ich löste mich aus seinen Armen, während er schon seinen Gürtel lockerte, und ging zur Tür. Irgendwie war es ja niedlich, dass er mir noch einmal versicherte, dass er sich eigentlich nach mir sehnte. Ich schenkte ihm noch ein Lächeln.
“Dafür ist ihre Kunst an der Flöte legendär“, erinnerte ich ihn an einen Ausspruch von Kiki bei seiner Feier damals, ehe ich aus dem Raum verschwand.
Ich fand Kiki gerade dabei, wie sie und Leon offensichtlich versuchten, die Vorherrschaft über den Mundraum des anderen zu gewinnen. Ich sagte ihr, dass sie für mich bei Saturninus einspringen musste, was sie kurz seufzen ließ. Sie flüsterte Leon noch ein paar heisere Versprechungen ins Ohr, richtete sich kurz her und folgte mir dann zu Saturninus. Ohne wirkliche Einladung oder den Anschein von Nachdenken schlenderte sie auf ihn zu und machte es sich auf seinem Schoß bequem, die Arme um ihn schlingend. Ich betrachtete das ganze mit einem lachenden Kopfschütteln.
“Aglaia hat mir gesagt, dass ich dir heute zeigen darf, wie dankbar wir dir für deine Hilfe sind“, meinte sie mit ganz unschuldigem Gesichtsausdruck und sah Saturninus an wie ein Kind, dem man ein Honiggebäck vor die Nase hielt.
“Wirklich? Ich fühle mich geehrt. Aglaia hat mir schon vorgeschwärmt, dass du ein guter Liebhaber bist, aber sie hat sich strikt geweigert, mir Details zu verraten“, meinte sie fast vorwurfsvoll und stupste Saturninus mit ihrer Nase leicht am Hals an, so dass er ihren Atem auf der Haut fühlte.
“Verrätst du es mir? Ich möchte wissen, wie ich dir Freude bereiten kann“ raunte sie ihm zu und ließ ihre Hand tiefer gleiten.
Oh, ja, Kiki wusste, was sie tat. Und wahrscheinlich wusste Saturninus gar nicht, wer bei diesem Katz-und-Maus-Spiel die Maus und wer die Katze war. Aber so ganz allein wollte ich ihn damit nicht lassen. Ich kam etwas näher und setzte mich elegant an seine freie Seite, um mit sanften Fingern kurz seinen Kopf zu mir zu drehen.
“Möchtest du lieber deine Privatsphäre mit Kiki, oder soll ich noch bleiben?“ fragte ich ihn ganz offen. Auch wenn er nicht uns beide haben konnte, manche Männer hatten zwischendurch auch gerne mal ein Streicheln, einen bewundernden Blick oder überhaupt Publikum.