RE: Nach Cheddar - Saturninus ist zurück
Er wollte sich wirklich dafür einsetzen, dass ich Bürgerin wurde? Und mir sogar Geld an die Hand geben, um meinen Forderungen Nachdruck zu verleihen? Ich war richtiggehend gerührt, und mehr noch, als er für mich diesen scheußlichen Menschen wirklich umbringen wollte. Ich strahlte ihn an und kam näher zu ihm, setzte mich auf seinen Schoß und gab ihm einen sanften Kuss, auch wenn meine Lippe schmerzte. “Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel mir das bedeutet, und ich wünschte wirklich, ich könnte dir gerade in dem Maße dafür danken, wie es angemessen wäre“, meinte ich mit ehrlichem Bedauern, auch wenn ich nicht vorhatte, ihn jetzt zu befriedigen. Deshalb rutschte ich auch wieder von ihm und an seine Seite, ihn nur sanft am Rand des Gesichtes streichelnd.
“Du hast wirklich keine Ahnung, wie viel mir diene Worte bedeuten, liebster Saturninus. Und ich würde dir so gerne helfen. In Rom könnte ich dir ein dutzend Männer sagen, die dafür geeignet wären und wo man sie fände, doch hier… ich hatte bislang angenommen, dass derlei Dinge in der Provinz nicht nötig wären.“ Ich seufzte leicht und überlegte. “Vielleicht kennt Owain ein paar Kelten, die gewaltbereit sind, auch wenn er es freilich nicht ist. Ich kann ihn zumindest bitten, sich in Cheddar umzuhören, wenn er dort seine Arbeit wieder aufnimmt. Auch wenn ich sagen muss, dass mir bei dem Gefühl mulmig ist.“ Die Wahrheit war, ich würde es nicht ertragen, sollte Owain etwas passieren. Wenn dieser schreckliche Tribun zurückkäme und ihm etwas antäte, ich würde ihn wohl selbst ermorden und meinem Leben hernach ein Ende setzen, ehe mich seine Wachen richten könnten.
“Aber die Idee mit der Stiftung ist sehr gut, und Owain könnte sicher etwas bezauberndes hierfür schmieden. Ich habe schon einmal überlegt, Geld dafür zu spenden, dass die Thermen ausgebaut werden und einen Bereich für die Frauen beinhalten, so dass wir ebenfalls am Nachmittag Körperpflege betreiben können.“ Ich schenkte Saturninus ein Lächeln, dass aufgrund meiner lädierten Lippe aber sicher einiges an Wirkung einbüßte. “Dann könnte ich dich auch beim Sport bewundern“, zwinkerte ich ihm zu, denn ja, die Sportanlagen waren natürlich für alle gemeinsam, und es war auch nicht ungewöhnlich, dass dort Männer und Frauen anwesend waren. Außer vielleicht beim Ringen und Boxen, aber bislang hatte sich noch nie ein Herr über meine Anwesenheit dabei beschwert.
“Würde es dir gefallen, wenn ich Kiki zurückrufen würde, damit sie dir in unser aller Namen, insbesondere in meinem, unseren Dank zeigt?“ fragte ich ganz offen, denn ja, ich wollte Saturninus durchaus zeigen, dass er hier höchst willkommen war, und ich war mir sicher, dass Kiki da absolut keine Einwände hatte. Saturninus war gutaussehend und ein guter Liebhaber, und sie hatte ihre eigenen Gründe, ihm dankbar zu sein. Einer davon hieß Leon.
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