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[ Büro des Militärarztes vom Dienst] Musterung der Rekruten in spe
09-07-2022, 05:17 PM,
Beitrag #7
RE: [ Büro des Militärarztes vom Dienst] Musterung von L. Asinius Rufus
Der Bewerber rannte los. Noch war Lucius ausgeruht und es machte sogar Spaß. Er lief schnell und die Mauer der Mannschaftsquartiere flog wie ein grauer Schatten vorbei, schon geriet in den Zustand, in dem sich seine Füße gleichmäßig bewegten, und er nur noch auf die Gleichmäßigkeit seines Atems achtete.
     
      Aber schon auf halber Strecke  fing Lucius Körper an, aufzumucken und  sagte ihm deutlich, dass er in zu hoher Geschwindigkeit angefangen hatte.
Wann lief er schon im täglichen Leben? Ein Bäckersohn schleppte Säcke oder holte Brote aus dem Ofen; Rennen gehörte nicht zu seiner Arbeit.

Wie anstrengend war das denn! Lucius vertat sich einen Moment mit der Atmung, und leichtes Seitenstechen kündigte sich an,
      Jetzt wurde er sichtlich langsamer, versuchte gleichmäßiger zu atmen und drückte eine Faust auf die schmerzende Stelle, doch das Stechen wollte nicht nachlassen.

      Sein eigenes Keuchen drang an seine Ohren, und auch die Waden begannen zu ziehen. Der große, massige Lucius war nun so langsam geworden,  dass seine Geschwindigkeit mehr einem Gehen als einem Laufen glich.

Dennoch schienen sich seine Lunge mit jedem Atemzug nur unter Qualen mit Luft zu füllen. Jedoch hatte ihm die verringerte Laufgeschwindigkeit über eine Strecke gut getan und er kam wieder schneller vorwärts.

Allerdings wurde Lucius nun übel und sein keuchender Atem klopfte in seinem Kopf, breitete sich über die schmerzende Brust aus, kroch die Beine hinunter bis zum tapp tapp tapp seiner Füße.

    Da sein Frühstück einige Zeit zurücklag und er nur das Wasser getrunken hatte, was ihm der Medicus gegeben hatte,  fragte er sich ernsthaft, ob es möglich war, seine Lungen auszukotzen.

     Die Zeit, die die Klepsydra maß, war Lucius mittlerweile egal, es ging ihm nur darum, die Prüfung abzuleisten. Und wenn er die letzten Meter auf Händen und Füßen hätte kriechen müssen, aber so weit kam es nicht. 
Schweißgebadet kam er zum Lazarett zurück und hoffte, dass der Medicus Valetudinarii keine zackige Meldung erwartete, denn er japste nach Luft.

Als Lucius den Wasserbecher von vorhin erblickte, widerstand er der Versuchung, sich den Inhalt zur Abkühlung über den Kopf zu schütten, blieb stehen und sah den Medicus fragend an. Er hatte sich nicht gut geschlagen, soviel ahnte er.
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RE: [ Büro des Militärarztes vom Dienst] Musterung von L. Asinius Rufus - von Lucius Asinius Rufus - 09-07-2022, 05:17 PM

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