Prisca schaute noch einmal, ob die Sklaven auch wirklich weg waren, nachdem Sabina ihren Schwur sehr feierlich geleistet hatte, und holte dann einmal tief Luft. Wie sollte sie da nur anfangen? Sie knetete ein wenig die Hände und überlegte.
“Also… du weißt ja sicher, dass Männer und Frauen unterschiedlich aussehen?“ Das war eigentlich keine wirkliche Frage. Das konnte man gar nicht übersehen. Viele Sklaven wurden nackt verkauft, damit man sah, was man bekam. Götterstatuen waren häufig nackt, und wenn das nicht reichte, gab es wirklich ü-ber-all Mosaike und Graffittis mit entsprechenden Zeichnungen. Es gab ja sogar Öllampen und Anhänger in Penisform, weil das Glück bringen sollte, warum auch immer. Penisse waren wirklich so omnipräsent, dass man wirklich schon wie Danae in einen Turm eingesperrt worden hätte sein müssen, um das nicht mitzubekommen.
“Wenn ein Mann ein Kind zeugen will, dann… dann wird sein Penis größer und… härter und richtet sich auf und steht dann ab. Nicht so schlimm wie bei Priapus“, auch ein Gott, dessen Bilder überall zugegen waren und dazu beitrugen, dass Mädchen wussten, dass Jungs Penisse hatten.
“Aber doch… ähm… sichtbar.“
Prisca war es wirklich unangenehm, das alles anzusprechen. Sie rutschte ein wenig herum und knetete ihre Hände.
“Wenn er jetzt also ein Kind zeugen will, dann… ach, das ist wirklich unangenehm, Sabinia! Er… also er dringt mit seinem Penis in dich ein. Zwischen deinen Beinen. In deine Scheide. Und… das tut weh. Ziemlich sogar.“ Prisca schluckte und hielt ihren Blick auf den Boden geheftet. Sie wollte nicht daran denken, wie ihr Mann das bei ihr getan hatte, oder besser, wie sie selber dazu mithelfen hatte müssen, damit es überhaupt ging.
“Und dann stößt er in dich, oder du musst dich auf ihm auf und ab bewegen… keine Ahnung, es braucht so lange die Bewegung von seinem Penis in dir, bis er seinen Samen in dich bekommen hat. Der Samen ist flüssig und weiß und das meiste läuft wieder heraus. Aus dem, was in dir bleibt, wächst dann mit etwas Glück in dir ein Kind.“
Möglichst unauffällig wischte Prisca sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Sie hätte gerne bessere Neuigkeiten für Sabina gehabt.
“Ich finde es sehr unangenehm und… keine Ahnung, ich frage mich, wie die Prostituierten das schaffen, das so oft zu tun. Ich finde es furchtbar. Tut mir leid. Ich hätte dir lieber etwas schöneres erzählt.“