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Nach Cheddar - Saturninus ist zurück
06-30-2023, 07:32 PM,
Beitrag #3
RE: Nach Cheddar - Saturninus ist zurück
Er drückte mich und hauchte mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ich war sehr dankbar, dass er Rücksicht auf meine Lippe nahm, aus vielfältigen Gründen. “nein, entschuldige dich nicht. Ich konnte kaum schlafen, weil ich immer daran denken musste, was du wohl erreichen kannst. Du bist mir so nach Pferd riechend und staubig hundert Mal lieber als frisch gebadet und fein gekleidet, solange du mir erzählst, was geschehen ist“, versicherte ich ihm, während wir uns setzten.
Er ermahnte mich, etwas zu essen und bat um etwas zu trinken. Ich sollte losgehen, aber zum Glück war Egon noch in der Nähe, der mir zunickte und losging. Etwas später war es dann aber Kiki, die mit einem Tablett mit einem Krug verdünntem Wein und einigen kleinen Brötchen mit verschiedenem Belag zurückkam und auf einem Tischchen absetzte.
Sie beugte sich einmal tief Saturninus entgegen, so dass er gute Einblicke bekam, und strahlte ihn an. “Ich wollte dir noch persönlich danken, dass du deine Wachen hier hergeschickt hast. Durch Leon hab ich mich sehr gut beschützt gefühlt. Falls er dich irgendwann einmal begleiten sollte, wenn du herkommst, darfst du ihn ruhig mit hereinnehmen“, ließ sie ihn wissen und zwinkerte ihm einmal zu, ehe sie wieder davonschwebte und uns in Ruhe ließ.

Und dann fing Saturninus an, zu erzählen, was geschehen war. Und das war mehr als ernüchternd. Ich versteifte mich ein wenig, als er erzählte, dass Ovidius weiterhin in der Stadt bleiben würde und wohl noch stärker hier sein Unwesen treiben würde. Mir war etwas schlecht, und ich nahm Abstand davon, jetzt etwas zu essen. Das wäre nicht gut gewesen. Zum Glück hatte ich noch nichts genommen. Aber mein Entschluss war damit gefasst, dass ich nach Londinium gehen würde, so bald es ging. Aber das musste ich Saturninus nicht erzählen.
Ich nahm mich für den Moment zusammen, da Saturninus gerade seine eigene Verzweiflung zeigte. Ich war erfahren genug, von ihm keine Stärke und Führung zu verlangen, sondern ihm den ruhigen, sicheren Hafen zu bieten, den er jetzt brauchte. Den Ort, an dem er er selbst sein konnte und keine Verantwortung tragen musste, sondern sie teilen konnte. Ich griff nach seiner geballten Hand und drückte sie sanft. “Ich bin sicher, dass du alles getan hast, was auf die Schnelle in deiner Macht stand“, beruhigte ich ihn erst einmal und legte meinen Kopf leicht auf seiner Schulter ab, um etwas Nähe zu erschaffen. “Ich danke dir, dass du Owen vor Folter geschützt hast. Ich werde ihn fragen müssen, was in der Schmiede beschädigt wurde, ich habe davon wenig Ahnung. Und ich finde es sehr großzügig, dass du das Dorf so unterstützt.“
Ich seufzte leicht und gekonnt und überlegte. “Könnte der Stadtrat denn nichts tun? Wäre die Stadtverordnung nicht so….diskriminierend, würde ich mich ja selbst an ihn wenden, aber durch diese dumme Klausel ist mir ja der Status einer Bürgerin versagt. Aber die Legion hat ja eigentlich keine ordnende Befugnis innerhalb der Stadt. In Rom gibt es ja deshalb extra die Stadtcohorten und die Vigilen. Könnte Iscalis nicht selber Vigilen aufstellen und die Legionäre so… aussperren? Und das Tragen von Waffen untersagen?“ Das wär so das erste, das mir einfallen würde. Neben jeder Menge Beschwerden an Statthalter und den Kaiser! Oh, ich überlegte schon, welchem meiner Kontakte in Rom ich das Leid hier klagen sollte. Wer das Gehör des Kaisers hätte und die Karriere dieser Tyrannen beenden würde? Ich war nicht von Natur aus rachsüchtig, ganz sicher nicht, aber ich wollte wieder in Sicherheit leben können.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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RE: Nach Cheddar - Saturninus ist zurück - von Liciniana Aglaia - 06-30-2023, 07:32 PM

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