RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Unwillkürlich schämte sich Nathaira für ihre Malkünste. Denn ihre hastig hingekritzelte Zeichnung sah wahrlich nicht danach aus, als hätte diese ein Künstler ausgestellt. Ihr Dominus würde diese Zeichnung bestimmt nicht missinterpretieren. Zumindest erhoffte sich dies die stumme Sklavin, als sie dem claudischen Verwalter das Papyri entgegen schob. Nachdem ihr Dominus das Pergament an sich genommen hatte, stellte der claudische Verwalter sogleich seine Überlegungen an und Nathaira lauschte den Worten ihres Dominus mit gespitzten Ohren.
Den Göttern sei gedankt interpretierte Claudianus Linos die Zeichnung seiner Sklavin korrekt, so dass Nathaira ein Stein vom Herzen fiel. Als Nathaira bemerkte, wie ihr Dominus auf die einzelnen Figuren deutete und dann seine Stimme erklingen ließ, zuckte die Sklavin zusammen. Wieso hatte sich dieser harte, gar vorwurfsvolle Ton in Linos Stimme geschlichen? Die beiden Sklaven hatten doch überhaupt nichts gemacht. Bran wollte Nathaira lediglich die nähere Umgebung ihrer neuen Heimat zeigen. Mehr auch nicht. Und dann waren sie dem Soldaten regelrecht vor die Füße gestolpert.
Mit gesenktem Kopf wartete Nathaira auf weitere vorwurfsvolle Worte ihres Dominus. Das sie jedoch nach Christina sehen sollte, war für Nathaira nicht begreiflich. Jedoch nickte sie auf diese Worte und wich sogleich in Richtung der Türe zurück. Zuerst würde sie nach Christina sehen und dann mit ihrer Mitsklavin gemeinsam zu Claudia Sabina kommen.
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