Den Göttern sei gedankt wusste Nathaira nichts von den Gedanken ihres Dominus. Denn mit ihren ihm bittend entgegen gestreckten Hände wollte sie sich einzig und alleine dafür entschuldigen, dass sie hier alleine stand und nicht zusammen mit Bran zurück gekommen war. Der arme Bran. Bestimmt litt der Jüngere Todesangst. So würde Nathaira reagieren, wenn man sie mit Soldaten alleine ließ. Bei diesem Gedanken spürte Nathaira wie ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinab rieselte. Und dann wurde sie auch noch in einem äußerst ungeduldigen Tonfall von ihrem Dominus angesprochen. Wieso musste ihr Dominus nun auch noch so zänkisch reagieren? War der Dunkelhaarige noch immer übel gelaunt, weil Domina Claudia Sabina die junge Keltin hübsch frisiert hatte und ihr ein ebenso hübsches Kleid angezogen hatte? Nein, das konnte doch nicht sein. Abermals war es Nathaira die einen flehenden Blick in Richtung ihres Dominus warf und versuchte seine vorwurfsvollen Worte mit ihrem Blick wenigstens etwas zu mildern.
https://ibb.co/gTnMXDw
Dann endlich die für Nathaira erlösenden Worte, dass sie sich an Pergament und Feder heranwagen durfte, um das Geschehene aufzuzeichnen und genau dies tat die claudische Sklavin im nächsten Moment. Wie der römische Soldat mit seinem Umhang Linos und Nathaira gegenüber getreten war und wie er Bran schließlich mitgenommen hatte. Abermals waren es Tränen die stumm über Nathairas Wangen kullerten und auf das Pergament tropften.
Nachdem die Dunkelhaarige mit ihrer Zeichnung zu einem Ende gekommen war, schob Nathaira das Pergament in Linos Richtung. Hoffentlich verstand ihr Dominus die hastig hingekritzelte Zeichnung seiner Sklavin und deutete diese richtig.