>>> Im Laufschritt eilte Nathaira durch die Straßen Iscalis und wich dabei geschickt den Personen aus, die sich auf den Wegen befanden. Unter keinen Umständen wollte sie mit einer dieser Person zusammen stoßen. Denn erklären könnte sie sich ohnehin nicht und außerdem hatte die claudische Sklavin etwas wichtiges zu erledigen. Bran musste aus den Händen der römischen Soldaten befreit werden. Der arme Bran. Bestimmt hatte er Angst und fürchtete sich. Zumindest würde es Nathaira so ergehen, wenn sie sich in den Händen römischer Solaten befinden würde. Diese düsteren Gedanken schüttelte die junge Keltin im nächsten Moment auch schon ab. Nein. Nicht sie befand sich in Gefangenschaft, sondern Bran. Und ihr Dominus würde Bran aus den Händen der Soldaten befreien. Dann wäre er ein Held. Bei diesen Gedanken musste Nathaira still vor sich hin schmunzeln, als sie die claudische Villa erreichte und durch den Sklaveneingang in das Innere ihres zu Hauses huschte.
Mit noch immer eiligen Schritten durchquerte Nathaira die Gänge und kam schließlich vor dem Arbeitszimmer ihres Dominus zum Stehen. Hoffentlich befand sich Linos auch in seinem Arbeitszimmer und hielt sich nicht irgendwo anders in der Villa auf. Auf gut Glück klopfte Nathaira schließlich an die Türe und drückte im nächsten Moment die Klinke hernieder. Rasch schloss die Sklavin die Türe hinter sich und suchte mit ihrem Blick auch schon nach Linos. Verzweifelt wirkte die junge Frau, deren Augen verräterisch glänzten und ihr Erscheinungsbild einen abgehetzten Eindruck vermittelte.