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Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
06-08-2023, 07:20 AM,
Beitrag #41
RE: Cubiculum | Aglaias Privatzimmer
Behutsam kam Eines zum Anderen. Aus tausenden Küssen und Liebkosungen wurden wir eins. So wie es schon oft der Fall gewesen war. Doch diesmal war es anders. Uns beiden war die Furcht vorausgegangen, dass alles, was bisher zwischen uns gewesen war, zerstört worden war. Doch wir waren immer noch wir. Auch wenn man uns erniedrigt oder uns Gewalt angetan hatte. Das, was wir füreinander empfanden, war nur noch stärker und größer geworden.
Selbst jetzt, in ihrem Zustand, vermochte sie mir noch so viel zu geben. Ich nahm es dankbar an, denn womöglich würde es das letzte Mal sein. Jede einzelne meiner Bewegungen sollte ihr ein Stückchen dessen zurückgeben, wie es vorher gewesen war und ihr zeigen, dass dieser Dreckskerl keine Macht mehr über sie hatte. Den Rest würde ich erledigen, wenn ich ihm sein verdammtes dreckiges Leben nahm! Dieser Gedanke war es dann auch, der mich in ihr ergießen ließ.

Ich dachte wieder an mein Opfer an Brigid und den Gehörnten. Die Speerspitze, die ich in unser Beltanefeuer geworfen hatte und die Götter um Fruchtbarkeit für ihren Schoß gebeten hatte. Was hätte ich darum gegeben, miterleben zu können, wie mein Samen in ihr aufging. Wie in ihrem Körper unser Kind heranwuchs. Doch jenes Opfer hatte ich, nachdem die Soldaten wieder fort gewesen waren, zurückgenommen. Weil ich geglaubt hatte, der Tribun hätte sie geschändet. Ich hatte das, was das Feuer von der Speerspitze übrig gelassen hatte, dem Fluss übergeben und Rache geschworen. Das konnte ich ihr unmöglich beichten! Das und so vieles andere nicht, was gerade in meinem Kopf vorging. Das machte es umso schlimmer, als sie mir leise flüsternd gestand, dass sie nur mein war und sie mich liebte. Doch ich versuchte, daraus Kraft zu schöpfen, für diesen einen großen Liebesdienst, den ich ihr noch machen konnte: sie von ihrer Angst zu befreien. Ich hauchte ihr daraufhin einen Kuss auf ihre verletzten Lippen und versuchte ihr auch dabei keinen Schmerz zuzufügen. Lange noch hielt ich sie in meinen Armen, weil ich das Bedürfnis hatte, die letzten gemeinsamen Stunden, die uns blieben, ganz nah bei ihr zu sein. So schlief ich dann auch irgendwann ein. Sie in meinen Armen und ich als ihr Schutzschild.

Kurz vor Sonnenaufgang erwachte ich. Die ganze Nacht hatten wir ineinander verschlungen geschlafen. Ganz vorsichtig, versuchte ich mich von ihr nun zu lösen und gab ihr einen sanften Kuss auf ihre Stirn. Dann stahl ich mich aus ihrem Bett um meine Kleider zu suchen und mich anzukleiden. Meine Hose! Wo hatte ich nur meine Hose gelassen?
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