Ich hatte einmal vor längerer Zeit in Anwesenheit des Militärtribuns Marcus Iulius Cato den Wunsch geäußert, eine waschechte Keltin kennen zu lernen. Die Siegerin des Wagenrennens schien mir dafür geeignet. Denn diese Bonni war eine Fürstentochter und hatte eine römische Bildung genossen. Sie war also durchaus eine angemessene Gesellschaft, zumal es auch zur Politik gehörte, sich mit der hiesigen Elite zu verbinden.
Im Auftrag von Iulius Cato (meinem
Xerxes, wie ich ihn seit den Saturnalien nannte)
war sein Sklave Nefertem zu mir gekommen, um mir mitzuteilen, dass am nächsten Tag zur Mittagsstunde Bonni auf mich vor dem Rathaus warten würde.
Heute war es soweit.
Ich trug eine einfache Tunika mit einem Gürtel, eine wollene Palla und feste Schuhe. Meine Haare hatte ich geflochten und um den Kopf gelegt. An den Füßen hatte ich geschlossene Schuhe aus rotgefärbtem Leder. Natürlich waren Anaxarete und zwei Claudiersklaven dabei, die ein Auge auf mich haben sollten.
Eine Sänfte hatte ich nicht nehmen wollen. Doch zuhause bestanden sie darauf. Ich setzte mich aber durch, dass ich kurz vor dem Forum aussteigen und das letzte Stück zu Fuß gehen würde.
Vorher hatte ich mir eine Menge Gedanken um ein Geschenk gemacht, welches ich Bonni verehren wollte. Und ich hatte etwas Passendes gefunden: Ich würde ihr das Gegenstück zu dem Armband schenken, das ich auch trug. Ein feingoldenes Armband mit einem
Isisknoten. Agamedes hatte mir erzählt, dass die Kelten Isis
Brigitta oder
Brigit nannten. Also würde das die Fürstentochter nicht beleidigen, und ich hoffte sehr, Freundschaft mit ihr zu schließen.
Ich kam an und machte mich mit meinem Gefolge auf den Weg zum Rathaus.