Louarn schien ungern über seine Götter sprechen zu wollen. Vielleicht war die Religion der Kelten so etwas wie ein Mysterienkult, und nur Eingeweihte durften Bescheid wissen. Pytheas beschloss, keinesfalls auf Informationen zu drängen:
"Ich wollte es nur erwähnt haben", sagte er mit Gleichmut, als sein neuer Türwächter gleich
zweimal darauf bestand, nichts anzufassen. Es war möglich, dass er den Mann brüskiert hatte. Doch wenn er nicht warnte und jemand zu neugierig war und umkommen würde, wäre das Geschrei groß.
Als die Rede auf
Leukophaia kam, lächelte Pytheas wieder:
"
Nein, ich habe niemanden, der sich speziell um Leukophaia, so habe ich die Eselin genannt, kümmert. Das tun Wicho und ich und Pegi manchmal je nachdem. Wenn du mit Tieren umgehen kannst, dann gerne",
Er betonte das Können. Viele Menschen glaubten, dass der richtige Umgang mit Arbeitstieren die Peitsche wäre. Doch das glaubten sie bei Sklaven genauso. Dabei ließen sich Esel wie Menschen mehr durch Belohnungen als durch Strafen leiten.
Es war Pytheas sehr Recht, dass Louarn gleich als Ianitor anfangen wollte:
"Die Praxis ist noch etwa eine Stunde geöffnet. Es wäre mir eine große Hilfe, wenn du deine Arbeitsstelle sofort antreten könntest, Louarn"
"Ich könnte ja heute noch mal nach dem Rechten sehen", warf Paetus mit einem Gesicht, als würde er erwarten, bei seiner Rückkehr sämtliche Hauseinwohner inklusive dem Esel mit durchgeschnittenen Kehlen auf dem Fußboden zu finden, ein.
"Aber nein, mache deine Besorgungen und komme noch einmal vorbei, wenn du Iscalis verläßt, um mir Lebewohl zu sagen, Fadius Paetus. Das würde mich freuen"
Der Medicus warf jetzt einen Blick in das Atrium. Dort standen die Stühle für die Wartenden. Drei waren noch besetzt.
"Der Nächste bitte", sagte er, und damit waren Paetus als auch Louarn erst einmal Nebensache.
Sim off:
Hier lernt Louarn in Ausübung seines neuen Jobs gleich Wicho kennen