>>> Pytheas brachte eine Mutter und ihr Kind, das immer noch etwas fieberte, aber auf dem Weg der Besserung war, zur Tür, als Paetus mit einem Fremden - einem großen Kelten - beinahe zusammenstieß. Pytheas kratzte sich am Kopf und wollte gerade bemerken, dass es der Reihe nach ging und dass der Große nicht nach Notfall aussah, da sagte Paetus schon:
"Medicus, das ist kein Patient, sondern ein Bewerber als mein Nachfolger" Pytheas wusste, wie sehr Paetus seine Enkelkinder vermisste. Eigentlich war er nur geblieben, weil sich niemand auf die Stelle beworben hatte. Daher lächelte er nun:
"Gut, er darf bleiben. Bitte gehe du an die Haustür zurück"
Paetus zögerte: " Ich bleibe lieber hier vor der Tür", sagte er und kniff die Brauen zusammen: " Ich war früher Soldat", sagte er zu niemandem Bestimmten: "Ich weiß immer noch, wie man mit solchen Kerls fertig wird"
"Aber ja. Mir tut niemand etwas", Pytheas lächelte und musste hochgucken - Louarn war viel größer als er:
"Salve. Ich bin Flavianus Pytheas Medicus. Nimm bitte Platz. Wie ist dein Name? Und möchtest du etwas trinken?"
Pytheas hatte einen Krug Posca auf dem Tisch, allerdings sehr mild gewürzt, denn da die Qualität des hiesigen Trinkwassers gut war, brauchte man nicht Unmengen Essig, um es genießbar zu machen:
"Du möchtest also die Stelle als Türsteher haben?"
Pytheas sprach langsam, da er nicht wusste, wie gut der Andere Latein sprach. Aber Latein musste er schon können, wegen den römischen Patienten. Auf den ersten Blick war der Medicus von Louarns Erscheinung beeindruckt. Er hatte noch nie jemanden aus der Nähe gesehen, der ihm so einen Eindruck des alten, wilden Keltentums gab wie diesen Besucher. Er war neugierig, mehr zu erfahren. Anderseits machte es ihn froh, denn wenn die Angehörigen der Stämme jetzt nach Iscalis kamen, um hier zu arbeiten, wurde die Provinz immer mehr befriedet.