RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Aglaia weinte bitterlich. Saturninus fühlte sich etwas überfordert, doch sie sank jetzt gegen ihn und durchnässte ihn mit ihren Tränen, und er war absolut nicht aus Stein, wenn eine schöne Frau so weinte:
"Spiros, bring der Dame unvermischten Gewürzwein. Schön warm und kräftig", befahl er dem Kleinen. Was er aber dann zu hören bekam, vertiefte sein Stirnrunzeln:
"Das muss ein Irrtum sein!", stieß er hervor, und dann drückte er Aglaias Hand: "Nein, nicht deine Aussage meinte ich. Ich weiß doch, dass du einen klaren Verstand hast"
Er kannte Liciana Aglaia nur als klug, gelassen und als eine genaue Beobachterin. Wie mit gebildeten Hetären üblich konnte man mit ihr sogar über Politik reden. Mit Irrtum meinte er, dass sich die Legionseinheit vielleicht geirrt hatte. Vielleicht sollten sie ein Strafaktion durchführen und hatten anstatt irgendein Keltendorf Cheddar überfallen:
"Der Tribun - welcher war das?", fragte er grimmig:
" War er dunkelhaarig und arrogant? Wurde er vielleicht als Iulius angesprochen?" Er dachte natürlich sofort an seinen Rivalen Iulius Cato. Doch selbst ein Iulius Cato würde den fragilen Frieden nicht so aufs Spiel setzen, dachte er. Zumindest hoffte er es:
"Wurde in ganz Cheddar die Strafaktion durchgeführt?! Bei den Göttern, Deirdre lebt dort", er wurde ganz blass:
"Wenn meinem Kind und ihr etwas zugestoßen ist, bringe ich den Verantwortlichen um!" ,
er erklärte Aglaia nicht, was es mit Deirdre auf sich hatte, aber zog sie an sich und bettete ihr Gesicht an seine Schulter: "Meine arme gute Freundin", sagte er leise: " Ich weiß doch, dass du niemandem etwas Böses getan hast", er küsste sanft ihr Haar,
dann drehte er sich immer noch beruhigend Aglaias Hals und Schultern streichelnd zu Owain um, der hinter ihnen stand:
"Berichte du", nickte er ihm zu.
|