Sehr gut hatte Cato seiner geliebten Sabina zugehört, wie er es bei ihr immer tat. Wenn er sonst schon oft gerne abschaltetet wenn man ihm irgend einen Familientratsch zutrug, so achtete er genau auf ihre Worte und noch mehr, auch auf Mimik, Gestik und Untertönen. Er hoffte, dies würde sich auch im späteren Zusammenleben nie ändern. Er konnte nicht anders, es war eine Art Widerspruch: „Dann muss ich deinem Stiefvater, ob es dir nun gefällt oder nicht, dankbar sein. Ohne seine Entscheidung, wenn sie auch, in dem Augenblick, als er sie aussprach, schmerzlich für dich war. Ohne wären wir beide uns nie begegnet und das Vergnügen dich näher kennen zu lernen wäre mir nie zu Teil geworden.“ Mit einem liebevollen Blick schaute er ihr in den Augen. In dem Augenblick interessierte er sich nicht dafür, ob ihn irgendwer beobachten konnte.
Ruckartig hob er seinen Kopf von ihrem Antlitz ab. Bei dem was sie nun sagte vertieften sich seine Stirnfalten immer sorgenvoller. Was redete sie da? Von Isis und Brigitta, das waren fremde Götter. Harsch fiel er ihr ins Wort. „Du sprichst von diesen Göttern als würden sie zu uns Römern gehören. Du verehrst sie doch nicht etwa?“ Das von seiner Angebeteten zu hören traf ihn. Er mochte sie, so unangepasst wie sie war, nicht so wie diese Furia Serena, dieses treue Schaf, doch das hier ging zu weit. Ob das ihr Onkel der Consular wusste?