Forum
Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Druckversion

+- Forum (https://adlerchronik.de)
+-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8)
+---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9)
+----- Forum: Neubaugebiet Iscalis - Ost (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=57)
+----- Thema: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca (/showthread.php?tid=411)

Seiten: 1 2 3


Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Accia Prisca - 04-26-2023

Das Kleid war noch rechtzeitig fertig geworden und dank des Rizinusöls waren Priscas Hände sogar einigermaßen ansehnlich und nicht so schlimm zerschunden wie befürchtet. Am Abend vor der Hochzeit hatte sie mit Miriam mangels besserer Alternativen am nächsten Wegkreuzungsschrein ihre letzte, verbliebene Puppe geopfert. Es war zwar kein Tempel für Iuno, denn so etwas gab es in Iscalis nicht, aber die Amme Miriam hatte ihrem Schützling versichert, dass auch die Laren als allgemeine Schutzgottheiten ein durchaus brauchbarer Adressat waren.
Ihr Bruder Marcus Accius Florus war sogar vorbeigekommen und hatte ihr eine Speerspitze mitgebracht, und dann ungefähr eine halbe Stunde lang davon geredet, wie viele Feinde Roms er eigenhändig mit dem Ding getötet hatte. So genau hatte Prisca das gar nicht wissen wollen, aber es war eben Sitte, die Hochzeitsfrisur der Braut mit einer gebogenen Speerspitze, die zuvor Feindesblut vergossen hatte, zu machen. Trotzdem glaubte Prisca nur, dass er sie einschüchtern hatte wollen, warum auch immer.


Am nächsten Morgen hatte es geregnet, was bei Prisca eine mittelschwere Krise verursacht hatte, aber ihre Schwiegermutter hatte tatsächlich Sklaven vorbeigeschickt mit einem sehr großen Zelt, das diese trotz Regen aufgebaut hatten. Kaum waren sie fertig, hatte der Regen auch aufgehört, aber jetzt stand das Zelt und natürlich vertraute niemand dem britischen Wetter.
Die Nachbarn steuerten ihren Teil zur Dekoration bei. Von der nahen Wäscherei bekamen sie ein paar bunte Lampen, das Thermopolium feuerte schon früh ordentlich die Öfen an, so dass alles herrlich nach leckerem Essen roch, eine Nachbarin hatte Girlanden aus Efeu und Wein geflochten, die nun um die Zeltstanden gewickelt wurden, so dass es grün und frühlingshaft aussah. Irgendjemand hatte den Boden dick mit Binsen eingestreut, so dass hier niemand Angst vor feuchten Füßen haben musste, und vor dem Zelt brannte eine große Kohlepfanne, um noch für etwas mehr Wärme zu sorgen. Ebenfalls hatten alle Nachbarn zusammengeholfen und das an Sitzbänken aufgestellt, das eben da war, so dass niemand ewig stehen musste, sondern auch auf den einfachen Holzbänken am Rand platz nehmen und sich unterhalten konnte. Nur Tische fehlten, waren ja aber auch nicht unbedingt nötig.
Am Rand wartete zudem ein fein geschmücktes Ferkel darauf, geopfert zu werden, und der hiesige Pontifex hatte sich bereit erklärt, eben das auch später zu tun.


Prisca stand mittig neben Miriam und wartete auf die Ankunft der Gäste, insbesondere die Ankunft ihres Mannes oder, wenn er sich nicht gut fühlen sollte, irgendeines Vertreters. Ihr Bruder fehlte auch noch, aber den vermisste Prisca eher weniger. Dafür hatte schon einer der Bauarbeiter, die den halben Tag im Haus hämmerten, ihr im Namen aller Arbeiter gratuliert und ihr sogar gesagt, dass sie hübsch aussehe, auch wenn Prisca das jetzt genausowenig glaubte wie zuvor, und der Weinstand um die Ecke schenkte schon fleißig Becher aus, wobei Prisca nicht wusste, wieviel Miriam dafür wohl versprochen hatte.
Sie stand also da in ihrem weißen Kleid, gegürtet mit dem nodus herculaneum und mit einem orangeroten Flammeum über den geflochtenen und aufgesteckten Haaren und wartete auf weitere Gäste.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Marcus Sabinius Merula - 04-26-2023

Schon kurz nach Sonnenaufgang hatte bereits Trubel in der Casa Sabinia geherrscht. Alles sollte blitzblank sein, wenn am Abend der Brautzug in der Casa ankam und der Hausherr seine junge Braut über die Schwelle trug. Unter der Sklavenschaft hatte es in den letzten Tagen kein anderes Thema mehr gegeben, als die Mutmaßung, ob Marcus Sabinius Merula es tatsächlich schaffen sollte, seine Braut eigenhändig über die Schwelle zu tragen und dabei nicht zu stolpern. Böse Zungen hatten ja sogar behauptet, es wäre gar nicht von Belang, ob er stolperte oder nicht, denn der junge Dominus sei nach seinem Unfall sowieso nicht mehr in der Lage, selbst ein Kind zu zeugen. Doch Nysa, eine dunkelhäutige Sklavin, die sich der Hausherr auserkoren hatte, konnte ihnen vom Gegenteil berichten. Nicht zuletzt hatte Naevia Calida, die Mutter des Hausherrn dafür gesorgt, dass es keinerlei weitere Zerstreutheit mehr unter den Sklaven geben sollte. Jedem hatte sie eine Aufgabe zuteilwerden lassen und wer beim Tratschen erwischt wurde, hatte mit Konsequenzen zu rechen.

Wie jeden Morgen waren Midas und Arates dem Hausherrn zur Hand gegangen. Nysa hatte dafür gesorgt, dass er in eine strahlendweiße Toga gekleidet wurde. Glücklicherweise waren Merulas Schmerzen an diesem Tag nicht übermäßig stark. Da der Tag mit Regen begonnen hatte, hatte er etwas besorgt geschaut, denn das Bein war sehr wetterfühlig. Um ihm die viele Lauferei, die heute noch auf ihn zukommen sollte, zu ersparen, war für den Tag eine Sänfte gemietet worden. Mit der er sich dann etwas später auf den Weg machte. Eine kleine Schar von Sklaven begleitete die Sänfte. Einige sollten später das Bedienen der Hochzeitsgäste übernehmen. Lediglich Midas und Aratas waren für Merulas Belange zuständig.


Währenddessen gingen die Vorbereitungen in der Casa Sabinia noch weiter. Denn nun musste noch das Cubiculum der Braut für die Hochzeitsnacht hergerichtet werden. Calida hatte dafür aus Londinum eigens rote Rosen besorgen lassen, deren Blätter von einigen Sklavinnen auf dem Bett der Braut verteilt wurden. Erst nach der Mittagsstunde hatte sich Calida von allem trennen können und sich von ihrer Leibsklavin für die Hochzeitsfeierlichkeiten zurecht machen lassen.
Danach war auch sie mit einem Großteil der Sklaven zum Ort des Geschehens aufgebrochen.

***~~~***


Ich war froh, die Sänfte genommen zu haben. So machte ich wenigstens nicht sofort den eindrück eines hilflosen Krüppels. Erst als die Sänfte das Thorianum erreicht hatte, eilten meine beiden Sklaven mir zu Hilfe. Bewaffnet mit meinem Stock und gestützt von Aratas kam ich meiner Braut entgegen. Als ich sie sah, wollte mir das Herz aufgehen. Der leuchtend orangefarbene Schleier und ihre tunica recta, in die sie gekleidet war, unterstrichen noch ihre Schönheit an diesem Tag. "Salve Prisca, mein Liebes!" begrüßste ich sie. "Du siehst so wunderschön aus!" gestand ich ihr lächelnd.



RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Accia Prisca - 04-26-2023

Dass Marcus Sabinius Merula selbst kam, auch wenn er einen Stock und eine Stütze brauchte, beruhigte Prisca ein bisschen. Der Ehemann musste nicht zwingend anwesend sein, es reichte, wenn er sein Einverständnis zur Hochzeit mittels bezeugtem Brief vortragen ließ. Aber Prisca wäre sich schon irgendwie etwas doof vorgekommen, wenn ihr Zukünftiger darauf zurückgegriffen hätte. So aber sah sie, wie er auf sie zukam, und fühlte sich wenigstens ein bisschen erleichtert, auch wenn sie sich Sorgen machte, ob er denn die ganze Feier auch überstehen würde. Ein Sklave stützte ihn zwar, wenn auch nicht der, dem ich die fallen gelassene Tafel damals gegeben hatte, aber trotzdem würde es wohl schwierig werden.
“Salve, Sabinius Merula“, sagte sie, auch wenn er nur ihren Cognomen verwendet hatte. Aber so eine Vertraulichkeit traute sie sich noch nicht, und sie war sich auch nicht sicher, ob das wirklich erlaubt wäre, ehe sie vernünftig verheiratet war, wo er doch im Rang über ihr stand und auch älter war. Wäre er in ihrem Alter gewesen, wäre das ja etwas anderes, aber so war sie sich doch sehr bewusst, wie viel Glück sie hatte, dass er sie wollte. Auch wenn sie ihm nicht so wirklich glauben konnte, dass er sie wirklich wunderschön fand. Sie war fast so bleich wie ihre Tunika, und schmal und flach und riesig groß, was wohl einem Jüngling besser gestanden hätte als einer jungen Braut. “Du siehst auch sehr stattlich aus“, erwiderte sie trotzdem das Kompliment und meinte es auch ernst, denn natürlich sah man ihm an, dass auch er sich Mühe gegeben hatte, auch wenn Männer ihre Tunika natürlich nicht selbst machen mussten.
“Möchtest du lieber sitzen?“ fragte sie dann aber doch besorgt, da sie ja wusste, dass ihm Stehen Schmerzen bereitete.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Furia Serena - 04-26-2023

Ich hatte mich sehr über die Einladung zur Hochzeit gefreut, auch wenn sie natürlich nur eine Formalität war, da Prisca und ich mittlerweile durchaus Freundinnen geworden waren. Da mein Onkel nicht viel auf solche Ereignisse gab und die Brautleute auch nicht kannte, beschloss ich in Begleitung von Sabina und einigen Sklaven zur Hochzeit zu gehen. Ich hatte mich ordentlich, aber nicht äußerst prunkvoll in ein pfirsichfarbenes Ensemble gekleidet und auf auffälligen Schmuck verzichtet. Heute war Priscas Tag und ich musste mich nicht wie ein Pfau an ihrem großen Tag aufplustern.

Als ich mit Sabina und unseren Sklaven im Schlepptau im Neugebiet eintraf, waren Prisca und Merula bereits dort und ich ging fröhlich auf die beiden zu. "Salve, Sabinius und Accia. Danke für die Einladung und mögen die Götter euren Bund segnen" wählte ich eine eher formelle Anrede, aber es war ja auch eine formelle Angelegenheit. Da hinter mir schon die nächsten Gäste kamen, verweilte ich allerdings erst einmal nicht, sondern ging zur Seite, damit auch andere das Brautpaar begrüßen konnten. Für mehr Plauschen war später bestimmt noch Zeit.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Marcus Sabinius Merula - 04-26-2023

Sie wirkte noch immer so unsicher und zurückhaltend. Ich hoffte, das würde sich bald nach unserer Hochzeit legen, denn ich hatte nicht vor, meine Frau in unserer Ehe weder zu unterdrücken noch zu drangsalieren. Natürlich gab es gewisse Dinge, die ich von ihr verlangte, doch sie musste sich nicht als eine Art Gefangene fühlen oder sich vor mir fürchten. So nahm ich ihre Zurückhaltung zunächste einmal als Resultat ihrer Erziehung auf. Sie war ja noch so jung!Auch wenn sie im besten Heiratsalter war, war sie fast noch ein Kind.
Sie entgegnete mein Kompliment mit einem Gegenkompliment. Ja, Nysa hatte gute Arbeit geleistet! Mutter hatte diese Toga speziell für diesen Tag anfertigen lassen und hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass sie rechtzeitig da war. Überhaupt fand ich die Hochzeitsvorbereitungen sehr gelungen, wenn man bedachte, wie wenig Zeit wir dafür doch hatten.
Prisca war so gütig und weitsichtig, als sie mir einen Stuhl anbot. Das mochte ich so sehr an ihr, dass sie sich in ihr Gegenüber hineinversetzen konnte. Empathie war eine Gabe, die nicht jedem mit auf den Weg gegeben worden war!
"Danke, das wäre sehr nett! Ein Stuhl rettet mir den Tag,"meinte ich leise im Vertrauen zu ihr. Ich sah mich um, schaute, wer alles schon da war. Von Accius Florus war noch keine Spur zu sehen. Einige Leute, die ich allerdings nicht kannte, hatten sich bereits eingefunden. Ich nahm an, dass es sich bei ihnen um Priscas Nachbarn handelte. Dann aber trafen zwei junge Damen ein, die in Begleitung einiger Sklaven kamen. Wenn ich mich recht entsann, hatte ich zumindest die eine beim Rennen kürzlich gesehen. Das war, wenn ich mich nicht irrte, die Verlobte des furius Saturninus. "Salve Lucretia! Wir freuen uns über dein Kommen und vielen Dank für die Glückwünsche!" Ich hoffte, ich lag richtig mit dem Namen.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Bran - 04-26-2023

(04-26-2023, 02:59 PM)Lucretia Serena schrieb: Als ich mit Sabina und unseren Sklaven im Schlepptau im Neugebiet eintraf, waren Prisca und Merula bereits dort und ich ging fröhlich auf die beiden zu. "Salve, Sabinius und Accia. Danke für die Einladung und mögen die Götter euren Bund segnen" wählte ich eine eher formelle Anrede, aber es war ja auch eine formelle Angelegenheit. Da hinter mir schon die nächsten Gäste kamen, verweilte ich allerdings erst einmal nicht, sondern ging zur Seite, damit auch andere das Brautpaar begrüßen konnten. Für mehr Plauschen war später bestimmt noch Zeit

Und ich war unter den Sklaven von Domina Serena und Domina Sabina. Ich freute mit tierisch auf die Hochzeit. Besonders auf das Talassio- Rufen und auf die Nüsse, die die Jungen kriegten. Ich hoffte zumindest, dass sie das hier auch so machten.
Die Braut sah schön aus. Sie war groß und trug eine weiße Tunika. Der Bräutigam saß auf einem Stuhl. Er hatte was am Bein, glaubte ich.
Die Frisur von der Braut sah ich mir genauer an. Cristina hatte mir erzählt, dass sie mit einem Speer gekämmt wurde, an dem das Blut der Feinde noch klebte (oder so ähnlich) Das klang interessant.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Tiberius Furius Saturninus - 04-26-2023

(04-26-2023, 12:35 PM)Accia Prisca schrieb: Prisca stand mittig neben Miriam und wartete auf die Ankunft der Gäste, insbesondere die Ankunft ihres Mannes oder, wenn er sich nicht gut fühlen sollte, irgendeines Vertreters. Ihr Bruder fehlte auch noch, aber den vermisste Prisca eher weniger. Dafür hatte schon einer der Bauarbeiter, die den halben Tag im Haus hämmerten, ihr im Namen aller Arbeiter gratuliert und ihr sogar gesagt, dass sie hübsch aussehe, auch wenn Prisca das jetzt genausowenig glaubte wie zuvor, und der Weinstand um die Ecke schenkte schon fleißig Becher aus, wobei Prisca nicht wusste, wieviel Miriam dafür wohl versprochen hatte.
Sie stand also da in ihrem weißen Kleid, gegürtet mit dem nodus herculaneum und mit einem orangeroten Flammeum über den geflochtenen und aufgesteckten Haaren und wartete auf weitere Gäste.


(04-26-2023, 03:28 PM)Marcus Sabinius Merula schrieb: "Danke, das wäre sehr nett! Ein Stuhl rettet mir den Tag,"meinte ich leise im Vertrauen zu ihr. Ich sah mich um, schaute, wer alles schon da war. Von Accius Florus war noch keine Spur zu sehen. Einige Leute, die ich allerdings nicht kannte, hatten sich bereits eingefunden. Ich nahm an, dass es sich bei ihnen um Priscas Nachbarn handelte. Dann aber trafen zwei junge Damen ein, die in Begleitung einiger Sklaven kamen. Wenn ich mich recht entsann, hatte ich zumindest die eine beim Rennen kürzlich gesehen. Das war, wenn ich mich nicht irrte, die Verlobte des furius Saturninus. "Salve Lucretia! Wir freuen uns über dein Kommen und vielen Dank für die Glückwünsche!" Ich hoffte, ich lag richtig mit dem Namen.

Saturninus war nicht oft im Neubaugebiet, doch als er jetzt den Platz so hübsch geschmückt und die festlich gestimmte Menge erblickte, dachte er bei sich, dass es irgendwann einmal eines der besseren Viertel werden könnte. Er trug eine Toga  und dank des neuen Straßenbelags wurde sie auch nicht schmutzig, als er aus der Sänfte stieg. Er war gekommen, weil Accia Prisca eine gute Freundin seiner zukünftigen Frau war und weil ihn Sabinius Merula eingeladen hatte. 

Schon von weitem sah er Accia Priscas hohe Gestalt ganz in Weiß, und er steuerte auf das Ehepaar zu:
"Salvete Sabinius Merula und Accia Prisca, danke für die Einladung. Den Segen des Höchsten und Besten Iuppiters für eure Verbindung und auch den der Gütigen Iuno", sprach er, als er an der Reihe war. Wenn er später noch mit Merula alleine sprechen konnte, würde er das frischgebackene Ehepaar einmal zu sich aufs Land einladen. Sie waren ja jetzt Nachbarn.  Für das Geschenk hatte er schon eine Idee, die sich auf Merulas Grundstück bezog. 

(04-26-2023, 02:59 PM)Lucretia Serena schrieb:  Ich hatte mich ordentlich, aber nicht äußerst prunkvoll in ein pfirsichfarbenes Ensemble gekleidet und auf auffälligen Schmuck verzichtet. Heute war Priscas Tag und ich musste mich nicht wie ein Pfau an ihrem großen Tag aufplustern.

Als ich mit Sabina und unseren Sklaven im Schlepptau im Neugebiet eintraf, waren Prisca und Merula bereits dort und ich ging fröhlich auf die beiden zu. "Salve, Sabinius und Accia. Danke für die Einladung und mögen die Götter euren Bund segnen" wählte ich eine eher formelle Anrede, aber es war ja auch eine formelle Angelegenheit. Da hinter mir schon die nächsten Gäste kamen, verweilte ich allerdings erst einmal nicht, sondern ging zur Seite, damit auch andere das Brautpaar begrüßen konnten. Für mehr Plauschen war später bestimmt noch Zeit.


Saturninus drehte sich um und da erblickte er seine Verlobte Lucretia Serena. Sie war mit ihrer Cousine und einigem Gefolge gekommen, und trug ein pfirsischfarbenes Gewand, wie ihm auffiel. Sie war so lieblich, dass ihm das Herz aufging, aber er hatte sie seit ihrer Verlobungsfeier nicht wieder gesehen. Sie hatte bestimmt viel zu tun. Er hob grüßend die Hand und ging auf sie zu - es war in aller Öffentlichkeit und sie waren offiziell verlobt, daran gab es nichts Ehrenrühriges:
"Salvete die Damen", grüßte er Serena und auch Sabina: "Wirklich hübsch dekoriert, nicht wahr? Das Zelt ist eine gute Idee; das Wetter schlägt oft um hier in Britannien" Ihm fiel ein, dass Serena hier aufgewachsen war und das besser wusste, als er. Er wurde verlegen. Serena machte ihn seltsamerweise oft verlegen, ohne es zu beabsichtigen. Er brachte sie gerne zum Lachen, sie sah gelöst aus, wenn sie lachte.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Accia Prisca - 04-26-2023

(04-26-2023, 02:59 PM)Lucretia Serena schrieb: Als ich mit Sabina und unseren Sklaven im Schlepptau im Neugebiet eintraf, waren Prisca und Merula bereits dort und ich ging fröhlich auf die beiden zu. "Salve, Sabinius und Accia. Danke für die Einladung und mögen die Götter euren Bund segnen" wählte ich eine eher formelle Anrede, aber es war ja auch eine formelle Angelegenheit. Da hinter mir schon die nächsten Gäste kamen, verweilte ich allerdings erst einmal nicht, sondern ging zur Seite, damit auch andere das Brautpaar begrüßen konnten. Für mehr Plauschen war später bestimmt noch Zeit.

(04-26-2023, 03:28 PM)Marcus Sabinius Merula schrieb: "Danke, das wäre sehr nett! Ein Stuhl rettet mir den Tag,"meinte ich leise im Vertrauen zu ihr. Ich sah mich um, schaute, wer alles schon da war. Von Accius Florus war noch keine Spur zu sehen. Einige Leute, die ich allerdings nicht kannte, hatten sich bereits eingefunden. Ich nahm an, dass es sich bei ihnen um Priscas Nachbarn handelte. Dann aber trafen zwei junge Damen ein, die in Begleitung einiger Sklaven kamen. Wenn ich mich recht entsann, hatte ich zumindest die eine beim Rennen kürzlich gesehen. Das war, wenn ich mich nicht irrte, die Verlobte des furius Saturninus. "Salve Lucretia! Wir freuen uns über dein Kommen und vielen Dank für die Glückwünsche!" Ich hoffte, ich lag richtig mit dem Namen.

Zum Glück stand Miriam direkt Parat und holte schnell einen Stuhl für Merula herbei, so dass er sich setzen konnte. Prisca fühlte sich jetzt zwar neben ihm noch riesiger und wünschte wirklich, sie wäre auch nur ein klein bisschen kleiner, aber trotzdem war sie froh, dass er nun hoffentlich keine Schmerzen haben würde.

Viel Zeit zum Grübeln hatte sie sowieso nicht, da auch gleich schon ihre Freundin Serena kam. Prisca griff ihre Hände zur Begrüßung und gab ihr für das Glück einen angedeuteten Kuss auf die Wange. Ein Kuss der Braut war bekanntlich sehr glückverheißend.
"Danke, liebste Serena", sagte Prisca, die grade nicht viel mehr herausbekam, da ja auch gleich die nächsten Personen kamen.
(04-26-2023, 04:33 PM)Bran schrieb: Und ich war unter den Sklaven von Domina Serena und Domina Sabina. Ich freute mit tierisch auf die Hochzeit. Besonders auf das Talassio- Rufen und auf die Nüsse, die die Jungen  kriegten. Ich hoffte zumindest, dass sie das hier auch so machten.
Die Braut sah schön aus. Sie war groß und trug eine weiße Tunika. Der Bräutigam saß auf einem Stuhl. Er hatte was am Bein, glaubte ich.
Die Frisur von der Braut sah ich mir genauer an. Cristina hatte mir erzählt, dass sie mit einem Speer gekämmt wurde, an dem das Blut der Feinde noch klebte (oder so ähnlich) Das klang interessant.
Ein kleiner Junge, den Prisca nicht kannte oder aber vergessen hatte, ihn zu kennen, stand ziemlich nah bei ihr und beäugte sie kritisch. Sie schaute freundlich fragend zurück, aber irgendwie sagte er nichts. Sie wusste auch nicht, ob sie etwas sagen sollte, da sie ja nicht wusste, zu wem er gehörte. "Salve", grüßte sie also einfach nur so höflich wie irgendwie möglich.

(04-26-2023, 06:16 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Schon von weitem sah er Accia Priscas hohe Gestalt ganz in Weiß, und er steuerte auf das Ehepaar zu:
"Salvete Sabinius Merula und Accia Prisca, danke für die Einladung. Den Segen des Höchsten und Besten Iuppiters für eure Verbindung und auch den der Gütigen Iuno", sprach er, als er an der Reihe war. Wenn er später noch mit Merula alleine sprechen konnte, würde er das frischgebackene Ehepaar einmal zu sich aufs Land einladen. Sie waren ja jetzt Nachbarn.  Für das Geschenk hatte er schon eine Idee, die sich auf Merulas Grundstück bezog. 
Prisca versuchte, so gut es ging kleiner als ihr Gast zu sein, ohne sich auffällig zu verbiegen, während sie ihn natürlich auch begrüßte. "Salve, Tiberius Furius Saturninus. Danke für deine Glückwünsche und dass du uns die Ehre erweist, mit uns zu feiern", brachte sie dann auch als Erwiderung zustande. Sie hasste es schon jetzt, so im Mittelpunkt zu stehen, aber bis zum Abend musste sie da wohl durch. Und vor dem Abend fürchtete sie sich ehrlicherweise noch mehr als vor allen Gästen der Hochzeit zusammengenommen.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Marcus Sabinius Merula - 04-27-2023

Priscas Dienerin war schnell zur Stelle gewesen und während sich meine zuküftige Frau noch mit ihrer Freundin Lucretia unterhielt, nahm ich mit einem erleichterten Seufzer Platz. So sehr wünschte ich mir, dass die schon bald der Vergangenheit angehören würde und ich wieder wie ein normaler Mensch laufen konnte.
Kurz darauf erkannte ich bereits das nächste bekannte Gesicht. Lucretias Verlobter Furius Saturnianus erschien kurz nach ihr und ihrer Cousine. Zwar war ich nicht Gast auf ihrer Verlobungfeier gewesen, doch kannte ich Furius von der Zivilverwaltung. Wie es der Zufall wollte, hatte ich ihn am gleichen Tag wie Prisca kennengelernt. Er hatte mir einiges über sein Landgut und die Pferdezucht erzählt, was in gewisser Weise meinen Mund ein wenig wässrig gemacht hatte. Wenn mit meinem Bein alles gut werden würde, war das vielleicht eine Möglichkeit, mein Stück Land zu nutzen, welches ich vom Kaiser erhalten hatte.
"Salve Furius Saturninus! Vielen Dank für dein Kommen und deine freundlichen Glückwünsche! Ich bin mir ganz sicher, dass uns die Götter an diesem schönen Tag gewogen sein werden." Ob sie das wirklich waren, würde sich später bei dem Ofer erweisen. Doch ich war zuversichtlich, was das anging.


RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - Claudia Sabina - 04-29-2023

Ich folgte Serena und winkte dem Brautpaar ein wenig zu. Endlich bekam ich auch einmal den Bräutigam zu Gesicht, der gut aussah und ein wenig kleiner war als Prisca, doch ganz ehrlich, welcher Römer wäre das nicht gewesen? Sie sah glücklich aus, fand ich, und der Bräutigam sah auch glücklich aus. Das konnte er auch, weil er wirklich eine gute Frau bekam.
Neugierig schaute ich mich um. Ich war noch nie auf einer Plebejerhochzeit gewesen. Sie feierten in einem Zelt. Es gab eine große Kohlepfanne und auf dem Boden lagen Binsen. Das war aufregend rustikal, fand ich, und ich überlegte mir, ob ich auch in einem Zelt feiern sollte, wenn. Ja wenn.

Serena trug etwas Pfirsischfarbenes, was hübsch war, und ich hatte als Kontrast Olivgrün gewählt , und eine apfelgrüne wollene Palla aus Wolle, die mich schön warm hielt.
" Danke für die Einladung, Sabinius Merula und Accia Prisca", sprach ich. Ich hatte auch nur gehen dürfen, weil ja meine Cousine bei mir war. Und weil jeder wusste, dass Serena keine Flausen im Kopf hatte:
"Und den Segen aller Götter und Göttinnen, die für eine glückliche Ehe zuständig sind! Morgen würde ich ihnen mein Geschenk schicken. Etwas Aegyptisches. Ich hatte es aus Alexandria mitgebracht, doch jetzt sollte es Prisca haben.