RE: Das Triclinium - der Speisesaal
Das Küsschen von Aglaia war niedlich, doch so leicht kam sie Saturninus nicht davon, er tat so, als wolle er sie fest halten und schaute sie bedauernd an, als sie sich ihm entwand. Wie angenehm diese Zärtlichkeiten sind, dachte er, und er stellte sich einen Moment vor, dass sich Serena wie Aglaia sich an ihn schmiegen würde. Doch das war eine völlig verruchte Vorstellung, und er schlug sich so etwas gleich wieder aus dem Kopf.
Er küsste Aglaias Nacken: "Was für ein Parfüm ist das? Du riechst immer so gut", murmelte er.
"Einen schlechten Witz wollt ihr?", sagte er dann laut: " Ich verlasse mich aber darauf, dass ihr darüber schweigt, von wem ihr ihn habt", die Sklaven ermahnte er nicht, denn er sah sie als eine Verlängerung seinerselbst an. Sie würden sich genauso wenig gegen ihn wenden wie seine Arme oder Beine. Saturninus legte den Finger auf den Mund:
"Es ist nämlich ein politischer Witz", sagte er bedeutungsvoll: "Es geht um einen Imperator, der schon lange tot ist oder auf jeden Fall nicht der jetzige. Ein fiktiver Kaiser sozusagen. Caesar Augustus aus dem Kuckucksland", er setzte sich zurecht:
"Vor den Kaiser wurde ein Mann gebracht, der genauso aussah wie er. Er glich ihm aufs Haar wie ein Zwilling. Der Kaiser schaut ihn an und fragt: War deine Mutter vielleicht hier Sklavin auf dem Palatin? Der Mann antwortet: O nein allergnädigster Caesar Augustus. Aber mein Vater war hier Sklave"
Saturninus grinste. Es waren nicht die Zeiten, in denen ein Witz über den Kaiser den Kopf gekostet hätte. Caesar Vespasianus Augustus war selbst für seine Witze bekannt.
Da seine Sklaven alle möglichen Spiele bereit gestellt hatten, konnten sie dann gleich loslegen, nach Kikis Einfall das Würfelspiel zu spielen:
Werter Nautius Philus, bereite uns doch das Vergnügen und fange mit dem Spiel an"
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