RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Mit gesenktem Kopf blieb Nathaira neben Claudia Sabina stehen, wobei sie Linos einen unauffälligen Blick zuwarf. Das Claudia Sabina ihr, Linos Sklavin, dieses hübsche, malvenfarbene Kleid schenken wollte, ließ Nathairas Herz abermals viel zu kräftig in ihrer Brust pochen. Dieses Kleid war ihres. Ein Geschenk der Claudia Sabina und Nathaira musste dieses Kleid nicht mehr zurück geben. Welch' eine Freude für die junge Keltin.
Als das kleine Wörtchen 'Botengang' über Claudia Sabinas Lippen entwich, wurden Nathairas Augen für einen Moment riesengroß. Die junge Römerin wollte, dass sie sich außerhalb der Villa aufhielt und ein paar goldene Ohrringe mit Bandjaspis aus Alexandria in die Casa Sabinia brachte. Diese Ohrringe waren ein Hochzeitsgeschenk für Accia Prisca. Nathaira wusste zwar nicht wie Ohrringe mit Bandjaspis aussahen. Doch diese Ohrringe mussten ein Vermögen wert sein. Schließlich war Gold sehr teuer, zumindest in den Augen der jungen Keltin.
Als dann Linos Stimme erklang, spürte Nathaira unwillkürlich, dass dem Verwalter, ihrem Dominus, dieses Geschenk der jungen Claudia nicht recht war und diese Tatsache ließ Nathaira unwillkürlich schlucken. Hoffentlich verlangte Linos nicht von ihr, dass sie an Ort und Stelle aus dem Kleid schlüpfte und dieses an Claudia Sabina zurück gab. Und dann zerstörte Linos den Auftrag der Claudia Sabina mit seinen Worten, so dass Nathaira leicht zusammen zuckte und ihren Blick nun unmissverständlich gen Boden senkte. Wieso hatte sie sich auch schon darüber gefreut, die Welt außerhalb der Villa kennen zu lernen? Wieso hatte sie sich bereits diesem Gedanken hingegeben?
Doch dann war es ihr Dominus, der seine vorherigen Worte revidierte und stattdessen einen neuen Vorschlag einbrachte. Der junge Bran sollte Nathaira begleiten. Und Nathairas Herz begann wieder vor Freude schneller in ihrer Brust zu pochen. Mit Bran durfte sie also die Welt außerhalb der Villa Claudia kennen lernen und wer wusste schon, vielleicht mussten sie sich auf ihrem Rückweg nicht allzu sehr beeilen. Doch dies würde sich noch zeigen.
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