>>> Nachdem sich die Türe hinter seinem Dominus und dem jungen Aegypter geschlossen hatte, spürte Nefertem, wie die Anspannung von seinem Herrn abfiel. Oder wieso nannte Marcus Iulius Cato seinen Sklaven auf einmal
mein Augenstern? Bei diesem Gedanken neigte sich Nefertems Kopf kaum merklich auf die Seite, während ein sanftes Lächeln über seine Lippen huschte. Jenes Lächeln schwand jedoch im selben Augenblick, als er den bisherigen Leibsklaven seines Dominus, mit gesenktem Kopf an ihnen beiden vorüber huschen sehen konnte. Dessen blaues Auge blieb Nefertems geschultem Blick nicht verborgen und so bildete sich eine steile Falte auf seiner Stirn. Vielleicht sollte er den anderen Sklaven später aufsuchen und ihn nach seinem blauen Auge befragen, auch wenn diesem diese Frage wohl nicht recht wäre. Vielleicht war der andere Sklave auch eifersüchtig auf ihn oder er war froh, dass er nun nicht mehr im Rampenlicht des Iuliers stand und dessen Launen ertragen musste. Aber wieso dann das blaue Auge?
Zu weiteren Gedanken war Nefertem dann auch nicht mehr in der Lage, denn sein Dominus forderte seine gesamte Aufmerksamkeit. Und als dessen Finger nach seiner Hand griffen und einen Kuss auf seine Finger hauchte, rieselte ein Schauer durch Nefertems Körper und eine zarte Röte bildete sich auf seinen Wangen. Ja! Es fühlte sich so an, als wären sie niemals getrennt gewesen. Diese Verbundenheit. Diese Sehnsucht nach dem jeweils anderen.
“Wirst du mir im Bad Gesellschaft leisten?“
Dabei huschte ein feines Lächeln über Nefertems Lippen, während er seinem Dominus einen tiefen Blick aus seinen dunklen Augen schenkte und ihm abermals nachfolgte.
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