RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Jetzt da Xerxes glaubte, seinen Willen zu bekommen, wurde er wieder höchst umgänglich. Er nannte mich Augenstern und dankte den Göttern für meine Existenz. Das hörte ich natürlich gerne:
"Weißt du, mein Vater war Appius Claudius Sabinus. Er ist früh gestorben, also wirklich früh, so dass ich mich überhaupt nicht an ihn erinnere", man hatte mir allerdings gesagt, dass ich ihm ähnlich sehen würde:
"Meine Mama Cloelia Minor hat dann in zweiter Ehe einen Ritter namens Haterius geheiratet und ist mit ihm nach Alexandria ad Aegyptum gezogen. Weil ich noch so klein war, hat sie mich mitgenommen. Deshalb bin ich in der Provinz Aegypten aufgewachsen"
Die Cloelier hatten es meiner Mutter übel genommen, dass sie sich nach einem ebenbürtigen Claudius mit einem Plebejer verheiratet hatte. Doch Haterius war wie viele römische Alexandriner furchtbar reich. Er konnte Cloelia genau das Leben bieten, das sie sich wünschte, Baden in Eselsmilch und so viel Gold wie sie nur essen konnte. Ich hätte noch viel erzählen können. Doch man sprach nicht schlecht über Familie, und ich wollte Iulius Cato nicht langweilen:
"Mein Vormund ist Consular Claudius Menecrates, der auch mein Großonkel ist. Mein Stiefvater beschloss, als ich das richtige Alter zum Verloben....", hier machte ich extra eine Pause und warf Iulius Cato einen Seitenblick zu. In den patrizischen Familien wie der unseren wurde sich sehr früh verlobt und auch recht früh geheiratet. Manchmal wurde die Ehe auch wieder schnell geschieden. Es ging ja auch um Familienbündnisse und nicht ums Versorgtwerden. Ich war selbst durchaus vermögend:
".... erreicht hatte, dass ich in dessen Haus ziehen sollte, und er und Mutter schickten mich nach Rom. Nur - in Rom war mein Großonkel gar nicht mehr. Er weilte bereits in Britannien. Ich habe an ihn geschrieben und schloss mich einer Reisegesellschaft von ehrwürdigen Matronen an, die zu ihren Männern nach Londinium unterwegs war. So bin ich hier gelandet", ich lächelte nun:
"Anfangs fand ich es sehr langweilig und dröge hier. Und immer war mir kalt. Ich dachte schon, ich hätte etwas getan, was die Große Isis erzürnt hätte - Oh, die Kelten verehren Isis auch, wusstest du das? Hier heißt sie Brigitta- " das hatte mir Agamedes erzählt:
"Aber nun glaube ich, dass es die göttliche Isis sehr gut mit mir meint. Denn sonst wäre ich dem edlen Militärtribun Iulius Cato nicht begegnet"
Das war gewagt, ich weiß. Aber so wie Xerxes seinen Willen wegen Aglaia bekommen hatte, würde auch ich meinen Willen durchsetzen. Und ich wollte wie gesagt mit ihm verheiratet werden.
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