RE: Das Triclinium - der Speisesaal
"Dir würde es wirklich Spaß machen, mich auf einer Bühne zu sehen?", fragte Saturninus die schöne Hetäre mit gespielter Empörung und musste wieder lachen: "Höre dir einmal dieses Frauenzimmer an, werter Nautius Philus. Sie genießt es, wie wir Patrizier ihr aus der Hand fressen", ein wenig ernster wurde er:
"Warum bist du eigentlich nicht in Rom geblieben, Aglaia?", fragte er sie leise: "Du hättest dort doch alle Möglichkeiten, an einen Gönner zu kommen, der wirklich Macht besitzt. Mehr als hier in unserem kleinen beschaulichen Provinzstädtchen", er ließ sich gerne von ihrer Hand über seinen Arm streicheln:
"Ich hoffe allerdings, dass dieses Städtchen nicht immer so unbedeutend bleibt wie jetzt. Es hat Potential. Ich habe vor, mich bei den nächsten Wahlen in den Stadtrat wählen zu lassen. Wie wäre es mit dir, Nautius Philus? Du hättest Möglichkeiten, dich erst einmal politisch auszuprobieren, bevor es heimwärts in die geliebte römische Schlangengrube geht...", ganz uneigennützig war der Vorschlag nicht. Einen politischen Freund an der Seite zu haben war von Vorteil:
"Oh, das war jetzt Politik. Ich hoffe, das zählt nicht als geschäftlich. Sonst muss ich euch doch noch quälen mit schlechtem Gesang und noch schlechteren Witzen. - Das Zicklein ist scharf gewürzt, liebste Aglaia. Obwohl, wenn ich dich so Spargel essen sehe, heizt mir das schon genug ein"
Kiki, die Philus gerade den Stand ihrer Unterwäsche verriet, schlug ein Spiel vor, wobei sie allerdings ihren jungen Nautius fest im Blick behielt:
"Ein Spiel zu zweit oder dürfen Aglaia und ich auch mitspielen?", fragte Saturninus interessiert. Noch war die Abendgesellschaft für Herausforderungen nüchtern genug.
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