RE: Die alte Schmiede am Dorfrand
Ah ja, und sie liebte ihn auch. Das war ganz offensichtlich. Ich kannte diese Blicke, die so vielsagend waren und doch so weniger Worte bedurften. Selbst in Zeiten wie diesen, konnte ein so zartes Pflänzchen, wie das ihrer Liebe, gedeihen. Vielleicht gab es also doch noch Hoffnung für dieses Land.
Auf meine Frage hin antwortete sie brav. Ja, sie wusste, was für ein Tag heute war und gewiss wusste sie auch, was ihn so besonders machte. Nach meinen Ausführungen sowieso. Und auch wenn das Jungelchen mich nun so scharfzüngig anzischte, würde er später noch erleben, was alles in meiner Gegenwart möglich war. "Du könntest mir auch mal einen Becher mit Met anbieten, Owain!" mahnte ich ihn. Er mochte vielleicht ein ganz passabler Schmied sein, aber als Gastgeber musste er noch ein wenig üben! Als ich ihm jedoch seine Möglichkeiten aufzeigte, die mit meiner Gegenwart verbunden waren, schien er sich doch eines Besseren zu besinnen. Wie die meisten unsres Volkes, sehnten sie sich danach, wieder mit ihren Göttern sprechen zu können, so wie sie es früher getsn hatten, bevor die Römer fast alle Druiden masakriert hatten. Deshalb war es auch immer ein besonderes Erlebnis, wenn ein Druide in einem der Dörfer erschien. Die Menschen wuchsen dann über sich selbst hinaus und schöpften neue Kraft. Das wollte ich dem Jungelchen nicht verwehren. Und da seine kleine Römerfreundin auch nichts dagegen hatte und ihm die Entscheidung darüber überließ, war ich mir ziemlich sicher, dass auch er diese Chance nicht verstreichen lassen würde.
Sie war sich ziemlich sicher, dass die Gunst der Göttin ihren Schoß ignorieren würde und sie kein Beltanekind in dieser Nacht empfangen würde. Ich lachte nur in mich hinein, wie es alte Frauen zuweilen tun. "Ja, ja, wenn du meinst!" Owain war ein junger kräftiger Mann, der voll im Saft stand und dessen Kraft seiner Lenden außer Frage stand.
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