Mittlerweile hatte sich Anaxarete eingefunden, und als es nun an der Tür klopfte, rief sie: "
Ela....".
"Anaxarete, das ist bestimmt die neue Sklavin. Sie kann kein Griechisch", sagte ich und laut:
"Komm ruhig herein!"
Anaxarete verschränkte die Arme. Ihr war deutlich anzumerken, dass sie das Fehlen von Griechischkenntnissen als gravierenden menschlichen Mangel ansah. Im Gegensatz zu Agamedes wollte sie kein bisschen dazu lernen. Manchmal ärgerte mich diese Verbohrtheit.
Ich saß in einer einfachen Tunika in einem Sessel und hatte mein Haar offen. Es fiel in honigblonden Strähnen meinen Rücken herab:
"Nathaira war dein Name, nicht wahr?",fragte ich:
"Das ist meine eigene Sklavin Anaxarete. Sie ist nicht so unfreundlich wie es den Anschein hat"
"Pah!", machte Anaxarete:
"Sitz du mal still, damit ich dir nicht die Haare verbrenne und du aussiehst wie ein abgesengtes Ferkel, Herrin", geschickt ölte sie mir die Spitzen ein und umwickelte sie mit getrockneten Blättchen Papyrus.
Dann winkte sie Nathaira zu sich her und ließ sie die Amphore öffnen.
Sie schüttete den Inhalt auf den Boden und zog den ersten Stab aus seiner Hülle. Sie spuckte darauf, um zu sehen, wie heiß er noch war. Dann wickelte sie eine meiner Strähnen auf und zog daran.
"Aua", ich lächelte Nathaira an:
"Das ziept ganz schön. Wenn die Stäbe noch heiß sind, kann dir Anaxarete aber nachher auch ein paar Locken machen. Willst du welche haben?"
"Pah!", machte Anaxarete und stülpte die Lippen auf.
Diese Nathaira war sehr hübsch mit ihrem dunklen Haar und ihren hellen Augen. Schade dass sie nicht sprechen konnte.