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Normale Version: Cubiculum | Gemach von Claudia Sabina
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[Bild: bakalovich-neighbours-46de26.jpg]  1.

Dies ist das Zimmer von Claudia Sabina. Es ist recht geräumig und bietet alle Bequemlichkeiten, die eine junge Dame braucht.

Hier steht auch das Bett ihrer Sklavin Anaxarete, genannt "Argusrete", Sabinas früherer Kinderfrau, die ihren Schützling streng bewacht.

[Bild: Anaxarete-mit-Schrift.png] 2.

Gegenüber des Zimmers hat Agamedes, Sabinas Hauslehrer, seinen Schlafplatz. Wenn Sabina nicht schlafen kann, diskutiert er mit ihr über die Götter und die Welt, was sie sehr praktisch findet. Außerdem erteilt er ihr den täglichen Unterricht.

[Bild: Agamedesmit-Schrift.png]3.




Bildnachweise: 1., 2., 3., alle Public Domain ohne Namensnennung

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Ich hatte die Ankündigung meiner Verlobung und Hochzeit einige Stunden verdaut, aber nun liefen meine Gedanken heiß. Es musste so viel erledigt werden und ich würde alle Unterstützung brauchen, die ich kriegen konnte. Ich brauchte Sabina. Sie wohnte nur einige Meter weiter, also war der Weg wenigstens nicht weit. Ich klopfte an die Tür und wartete dann auf eine Antwort. "Sabina, bist du da?"
Ich hatte die Schriftrolle gefunden und wollte gerade zurücklaufen, da stellte sich mir meine Kinderfrau Argusrete in den Weg - und wusch mir gehörig den Kopf. Jetzt gerade geht es nicht um dich, Fräulein, sagte sie mir. Es geht um das Lebensglück deiner Cousine. Und ich sollte mich zurück halten und überhaupt: Mit verteilten Rollen lesen das war ja fast sowas wie Schauspielern. Schauspielerin ginge aber gar nicht, die war gesellschaftlich geächtet bei den Römern, das wusste doch jeder. Was sollte denn Furius denken, wenn seine zukünftige Verlobte so was ähnliches wie Schauspielern würde.... 
Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Anaxarete schimpfte äußerst selten mit mir. Und wenn, war sie nicht wirklich böse. Aber nun schaute sie mich böse an.
Ich begann zu schluchzen und heulte erst einmal eine Runde. Dabei murmelte ich, wie sehr ich es hasste, wenn man mich zum Weinen brachte. Meine Nase sähe nun aus wie ein roter Kürbis, und meine Augen trübe und geschwollen, und daran war sie schuld.
Dann schmollte ich. Anaxarete tat gerade so, ob ich meiner Cousine je was Schlechtes wünschen würde. Dabei wünschte ich  ihr doch alle Herrlichkeiten auf Erden mit ihrem Furius.
Anaxarete verkannte mich. Die ganze Welt verkannte mich. Sogar meine Sklavin hackte auf mir herum. 
Diese elende Zustand dauerte fast genau eine halbe Stunde.
 Dann befahl ich einem der Zimmermädchen mir den Nacken zu massieren, wusch mein Gesicht, tupfte ein wenig Bleiweiß auf die Nase und ließ mir aus der Küche zwei belegte Brote mit Schinken und Käse kommen. Nachdem ich alles bis auf den letzten Krümel aufgegessen hatte 
( Weinen machte mir komischerweise Hunger), vertiefte ich mich in einen Aufsatz über das Thema " Über den Begriff des Agathon in der Stoa" , den Agamedes für mich verfasst hatte. Agathon bedeutete "Das Gute" auf Griechisch.
Danach ging es mir selbst wieder gut. 
Ich nahm mir vor, die Güte in Person zu werden und nur noch das Beste für meine Umwelt zu wirken. Auf meinem pompösen Grabmonument sollte einst stehen: Hier ruht Claudia Sabina, tief betrauert von ihren untröstlichen Mitmenschen: Sie war zu gut für diese Welt....ach ja.....
Beinahe hätte ich das Klopfen überhört. Und da war Serena. Ihre liebliche Stimme drang an mein Ohr:
"Natürlich bin ich hier, liebe Serena, komm doch herein", sagte ich und sprang zur Tür: "Bitte sag, wie lief es mit Saturninus?", ich ließ mich zurück auf meine Kline fallen und zog die Beine an.
Jetzt stand ich vor dem Cubiculum von Claudia Sabina und hörte Stimmen darin. Im Garten war ich schon gewesen und auch durch die Villa geeilt auf der Suche nach Lucretia Serena. Da fiel mir ein, wenn Menecrates hier vorbeikäme, was würde er denken, ich würde lauschen? Schnell erhob ich meine Hand und klopfte an. Mehr als mich wegschicken konnte Sabina mich nicht. Seit ihrer Ankunft hatte ich sie noch nie angesprochen, kam mir dabei in den Sinn und mein Herz rührte sich sehr merkwürdig.
(02-22-2023, 12:25 AM)Claudia Sabina schrieb: [ -> ]Beinahe hätte ich das Klopfen überhört. Und da war Serena. Ihre liebliche Stimme drang an mein Ohr:
"Natürlich bin ich hier, liebe Serena, komm doch herein", sagte ich und sprang zur Tür: "Bitte sag, wie lief es mit Saturninus?", ich ließ mich zurück auf meine Kline fallen und zog die Beine an.


Ich rauschte in das Zimmer und setzte mich und dann stand ich gleich wieder auf und ging auf und ab, während ich in schnellen Sätzen zusammenfasste, was im Peristyl geschehen war. Mein Kopf war hochrot wie eine Tomate und mehrfach stolperte ich über die Sätze. Erst in diesem Moment wurde mir etwas klar...."Sabina...die Verlobung ist schon in wenigen Tagen. Wie sollen wir das so schnell organisieren? Ich habe noch nie eine große Party organisiert und ich weiß gar nicht, wen ich einladen soll! Du musst mir helfen!"


(02-25-2023, 09:19 AM)Claudianus Linos schrieb: [ -> ]Jetzt stand ich vor dem Cubiculum von Claudia Sabina und hörte Stimmen darin. Im Garten war ich schon gewesen und auch durch die Villa geeilt auf der Suche nach Lucretia Serena. Da fiel mir ein, wenn Menecrates hier vorbeikäme, was würde er denken, ich würde lauschen? Schnell erhob ich meine Hand und klopfte an. Mehr als mich wegschicken konnte Sabina mich nicht. Seit ihrer Ankunft hatte ich sie noch nie angesprochen, kam mir dabei in den Sinn und mein Herz rührte sich sehr merkwürdig.

Ich war gerade mit meinem Vortrag und meiner flehentlichen Bitte an Sabina fertig, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ich wischte mir über mein erhitztes Gesicht und strich mein Haar glatt und atmete ein paar Mal tief durch, bevor mich noch mehr Sklaven so aufgewühlt und durcheinander sahen.
(02-25-2023, 03:17 PM)Lucretia Serena schrieb: [ -> ]Ich rauschte in das Zimmer und setzte mich und dann stand ich gleich wieder auf und ging auf und ab, während ich in schnellen Sätzen zusammenfasste, was im Peristyl geschehen war. Mein Kopf war hochrot wie eine Tomate und mehrfach stolperte ich über die Sätze. Erst in diesem Moment wurde mir etwas klar...."Sabina...die Verlobung ist schon in wenigen Tagen. Wie sollen wir das so schnell organisieren? Ich habe noch nie eine große Party organisiert und ich weiß gar nicht, wen ich einladen soll! Du musst mir helfen!"

Ich war gerade mit meinem Vortrag und meiner flehentlichen Bitte an Sabina fertig, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ich wischte mir über mein erhitztes Gesicht und strich mein Haar glatt und atmete ein paar Mal tief durch, bevor mich noch mehr Sklaven so aufgewühlt und durcheinander sahen.

(02-25-2023, 09:19 AM)Claudianus Linos schrieb: [ -> ]Jetzt stand ich vor dem Cubiculum von Claudia Sabina und hörte Stimmen darin. Im Garten war ich schon gewesen und auch durch die Villa geeilt auf der Suche nach Lucretia Serena. Da fiel mir ein, wenn Menecrates hier vorbeikäme, was würde er denken, ich würde lauschen? Schnell erhob ich meine Hand und klopfte an. Mehr als mich wegschicken konnte Sabina mich nicht. Seit ihrer Ankunft hatte ich sie noch nie angesprochen, kam mir dabei in den Sinn und mein Herz rührte sich sehr merkwürdig.

"Ich gratuliere dir von ganzem Herzen ", rief ich freudestrahlend aus und gab meiner Cousine einen Kuss: "Dann bist du ja bald eine würdige Matrona in deinem eigenen Haus"

Dann würde Serena nicht mehr hier in der Villa Claudia wohnen. Ich würde mich jedesmal ordentlich anziehen müssen, wenn ich sie besuchen wollte. Ein wenig bekam ich einen Kloß im Hals, daher sprach ich rasch weiter:

"Die Herren wird dein Furius schon einladen. Bestimmt will er mit dir angeben. Und du lädst ein paar Damen ein. Didia Corona fällt mir ein. Und vielleicht die neue Bekannte, wie hieß sie noch? Die Große aus der Therme? Accia?Eine Verlobung ist ja noch keine Hochzeit", beruhigte ich sie. Dabei hatte ich genauso viel Ahnung wie Serena: Nullum. Aber es gab eben keine Matrona im Haus, die uns hätte beistehen können. Onkel Menecrates schien nicht noch einmal heiraten zu wollen, obwohl er noch ganz knackig war für sein Alter:

"Für den Rest gibt es Personal. Dein Zukünftiger soll uns auch seine Sklaven ausleihen, dann kommen wir gut hin",
ich griff nach einer Tabula und wollte anfangen, eine Liste zu erstellen, als es an meine Tür klopfte.
"Herein" 
Es war Linos. Ich setzte mich ordentlich hin und zog mein Kleid über meine Knie. Mit unserem Hausverwalter hatte ich bisher kaum gesprochen. Ich hatte so ein bisschen das Gefühl, dass er mir aus dem Weg ging. Vielleicht war er ein Frauenfeind, das waren Griechen ab und zu. Aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen:
"Du kommst gerade Recht. Setze dich hin, nimm dir einen Keks. Schickt dich der Onkel? Wir beratschlagen gerade Serenas Verlobungsfeier"
Es gab keine Kekse, doch auf meinem Nachttisch stand eine Schale mit Datteln; ich schob sie ihm hin:
"Also:Wir brauchen un- be- dingt: Einen großen Raum, in dem die Verlobung stattfindet. Und Dekoration für alle Räumlichkeiten, die von den Gästen betreten werden: Für den Garten, für das Atrium und das Peristyl. Ich bin für Lilien"
Lilien waren die Blumen der Göttermutter Iuno und auch der Venus. Alles sollte Serena Glück bringen. Das es in Britannia im Februar vielleicht noch keine Lilien gab, hatte ich glatt vergessen:
" Und Helichrysum... das sind die mit den gelben Blüten. Und die mit den kleinen rosa Blumen, Rhodanten heißen sie. Und Immergrün. Und verschiedenen Wein und Wasser und Kuchen und alles, was man aus der Hand essen kann, auf Silberplatten",
ich warf einen Blick zu Serena:
"Meinst du, dass wir ein paar Pfauen bekommen könnten? Pfauen sind so dekorativ, wenn sie ihr Rad schlagen. Aber sie sind laut. Nicht dass sie loskreischen, wenn dein Furius oder Onkel Menecrates  gerade ihre Ansprache halten"
In Alexandria hatten wir Pfauen gehabt.
Langsam betrat ich den Raum und errötete prompt. Jetzt konnte ich die Claudia in aller Ruhe aus der Nähe anschauen. "Salve", brachte ich gerade noch über meine Lippen und starrte Sabina an.
"Nein tut er nicht“, versuchte ich mich einzubringen. So wie sie mit mir redete, schien sie mich für einen Sklaven zu halten. Naja wie Menecrates mich vor ihr behandelt hatte blieb das ja nicht aus. So saß ich da und ließ ihren Redeschwall über mich ergehen. Ich wäre gar nicht dazu gekommen irgendwelche Einwände einzubringen. Mitbekommen hatte ich nicht besonders viel. Was mich in die Wirklichkeit zurückrief war das Wort Pfau. Ob Menecrates dazu sein Einverständnis gab bezweifelte ich doch sehr.
Also die Gestaltung der Räumlichkeiten habe ich schon geplant. Die Schönheit von Blumen mag Claudius Menecrates sehr, nur nicht in Vasen. Er vertritt den Standpunkt, dort würden sie zu schnell ihr Leben verlieren. Wein ist auch ausreichend im Hause. Was mir Sorgen bereitet, ist das Essen.“ Verlegen strich ich meine feuchten Hände an der Tunika ab. Sie war aber auch zu schön. Ob ich jemals so eine Frau finden würde. Gerade noch unterdrückte ich einen Seufzer. Das war keine gute Idee gewesen hier hin zu kommen.
Nein, tut er nicht, sagte Linos, Ich überlegte, was er meinen könnte, kam jedoch nicht darauf: 
"Wer tut was nicht, guter Linos?", fragte ich so  sanft wie möglich. Ein wenig wirkte der Hausverwalter verwirrt auf mich. Er war ganz rot im Gesicht geworden. Ich hoffte ihn nicht verärgert zu haben. Er war so hilfsbereit, und Onkel Menecrates hielt große Stücke auf ihn. Außerdem war er recht niedlich.
Für Pfauen und Lilien schien ich jedoch weder Serena noch Linos erwärmen zu können.
"Es muss ja nicht so extravagant sein", ich schenkte beiden ein versöhnliches Lächeln: "Wir sind schließlich nicht in Kleopatras Palast"
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Fest hielt Nathaira die Amphore in ihren Händen, als sie sich schließlich mit einem freundlichen Lächeln von Bran verabschiedete und seine Worte deutlich in ihren Ohren wiederhallten. Die rechte Türe nahe des Peristyls. Und gelb musste diese Türe sein, dann würde sie sich vor dem Cubiculum der jungen Claudia befinden. Aufmerksam ließ Nathaira ihren Blick von links nach rechts gleiten, als sie die Culina verlassen hatte und ihre Schritte in Richtung des Peristyls lenkte. Dort irgendwo musste sich auch das Cubiculum Claudia Sabinas befinden. Unbewusst beschleunigte Nathaira ihre Schritte, schließlich wollte sie die junge Domina nicht warten lassen und versuchte dabei die Amphore gerade in ihren Händen zu halten.

Nachdem Nathaira tatsächlich etwas umher geirrt war und zuerst vor einer falschen Türe stand, betrat sie jenen Gang, in dem sich das Privatgemach der jungen Claudia befand. Vor der Zimmertüre angekommen, atmete Nathaira tief durch und klopfte schließlich gegen das Holz der Türe. Hoffentlich befand sich Claudia Sabina auch im inneren ihres ZImmers und würde sie sogleich herein bitten und hoffentlich war die junge Domina nett zu ihr. All' diese Gedanken geisterten Nathaira durch den Kopf, als sie auf das sehnlichst gesprochene -Herein- wartete.
[Bild: Anaxarete-mit-Schrift.png]
Mittlerweile hatte sich Anaxarete eingefunden, und als es nun an der Tür klopfte, rief sie: " Ela....".
"Anaxarete, das ist bestimmt die neue Sklavin. Sie kann kein Griechisch", sagte ich und laut: "Komm ruhig herein!"
Anaxarete verschränkte die Arme. Ihr war deutlich anzumerken, dass sie das Fehlen von Griechischkenntnissen als gravierenden menschlichen Mangel ansah. Im Gegensatz zu Agamedes wollte sie kein bisschen dazu lernen. Manchmal ärgerte mich diese Verbohrtheit.
Ich saß in einer einfachen Tunika in einem Sessel und hatte mein Haar offen. Es fiel in honigblonden Strähnen meinen Rücken herab:
"Nathaira war dein Name, nicht wahr?",fragte ich: 
"Das ist meine eigene Sklavin Anaxarete. Sie ist nicht so unfreundlich wie es den Anschein hat"
"Pah!", machte Anaxarete:
"Sitz du mal still, damit ich dir nicht die Haare verbrenne und du aussiehst wie ein abgesengtes Ferkel, Herrin", geschickt ölte sie mir die Spitzen ein und umwickelte sie mit getrockneten Blättchen Papyrus.
Dann winkte sie Nathaira zu sich her und ließ sie die Amphore öffnen.
Sie schüttete den Inhalt auf den Boden und zog den ersten Stab aus seiner Hülle. Sie spuckte darauf, um zu sehen, wie heiß er noch war. Dann wickelte sie eine meiner Strähnen auf und zog daran.
"Aua", ich lächelte Nathaira an:
"Das ziept ganz schön. Wenn die Stäbe noch heiß sind, kann dir Anaxarete aber nachher auch ein paar Locken machen. Willst du welche haben?"
"Pah!", machte Anaxarete und stülpte die Lippen auf.

Diese Nathaira war sehr hübsch mit ihrem dunklen Haar und ihren hellen Augen. Schade dass sie nicht sprechen konnte.
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