RE: Die alte Schmiede am Dorfrand
Er wirkte irgendwie niedergeschlagen. Und ich fühlte mich deshalb so unruhig, dass ich es kaum aushielt. Eigentlich sollte er sich doch wegen der Schmiede freuen. Das war es doch, was er wollte? Vorhin noch war er deshalb so euphorisch gewesen, und jetzt schaute er mich an, als wollte ich ihn damit bestrafen!
Es musste etwas mit diesem Beltane zu tun haben, aber ich wusste einfach nicht, was. Er redete ja nicht mit mir! Und ich hatte doch keine Ahnung von keltischen Göttern, Feiertagen und festen. Also was auch immer jetzt das Problem war, ich verstand es nicht. Ich merkte nur, dass er dieses Gefühl, was auch immer es war, grade aus meiner Brust herausriss, und dass ich das nicht wollte. Er erwähnte seine Frau, und auch jetzt am Nachmittag war das nicht viel einfacher als am Morgen. Hatte er es sich vielleicht anders überlegt, dass ich doch nach ihr suchen sollte? Nach dieser Flir, die sicher wusste, was an Beltane getan werden musste? Und warum das für ihn wichtig war?
Ich kratzte mich verlegen am Arm und wünschte mich zwei Stunden zurück in dieses flohverseuchte Bett, als noch alles gut war. “Könnten dann nicht wir beide einfach hier feiern?“ fragte ich leise und rechnete nicht wirklich mit einer Antwort. Es war ein Strohhalm, mehr nicht. Der Versuch, etwas zu retten, was vielleicht gar nicht zu retten war, weil ihm vielleicht jetzt erst klar geworden war, wer und was ich wirklich war.
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