Die beiden Männer unterhielten sich über die Stadtverwaltung, was mich nun nicht wirklich betraf und wozu ich wohlweislich erst einmal schwieg. Mädchen wie ich waren als hübsches, auch kluges und inspirierendes Beiwerk gedacht, aber nicht als störendes, und ich glaubte nicht, dass nun eine feinsinnige Bemerkung gebraucht wurde, um das Gespräch aufzulockern oder dergleichen. Folglich hielt ich mich bedeckt, und Saturninus entschuldigte sich auch gleich dafür.
“Oh, ich fand es nicht langweilig, im Gegenteil. Die Stadtverwaltung hier ist schließlich ein ehrbarer Posten und wichtig für alle Bewohner dieser Stadt. Ohne sie versänken wir alle im Chaos.“ Ich wand mich in die Richtung des Gastes und lächelte ihn bewundernd an.
“Die Stadt hat Glück, jemanden wie dich zu bekommen, Nautius“, verteilte ich ein kleines Kompliment und wandte mich dann wieder meinem Mäzen zu, der mir ein Pfand anbot.
“Oh, eine Strafe?“ sagte ich mit diesem bestimmten Tonfall, der durchaus Raum zur Interpretation ließ, zusammen mit einem gekonnten, kleinen Blick über seinen Körper und einem leichten Kauen auf meiner Unterlippe. Ja, ich wollte wissen, auf welche Art von strafe er aus war, jetzt nicht unbedingt vor einem Gast, aber generell. Wenn er das mochte, konnte ich ihm durchaus einige Wünsche erfüllen. Solange ich nicht in der empfangenden Rolle einer solchen Konstellation war, hatte ich da wenig bedenken.
Jetzt aber brauchte ich erst einmal etwas harmloses.
“Nun, nachdem du unsere musischen Künste schon angepriesen hast, verlange ich also deine als Pfand. Solltet ihr wieder über geschäftliches reden, verlange ich ein Lied. Vorzugsweise ein schmutziges“, meinte ich lachend und lehnte mich näher zu Saturninus, als er mich auf das Spiel zwischen Kiki und Nautius ansprach.
“Oh, wenn du mir deinen Spargel so anpreist, muss ich ihn natürlich kosten“, meinte ich und wie zufällig lehnte ich mich beim Strecken nach dem Stangengemüse rein zufällig so, dass mein Bein sich etwas näher an seinen Körper schmiegte und dabei reichlich viel Haut freigab – und ich vielleicht die Gelegenheit bekam, zu prüfen, wie gut der Spargel wuchs.
Ich hatte mir also einen Spargel ergaunert und führte ihn sinnlich zum Mund, um mit einem gezielten Biss einen Happen zu nehmen. Er war gut angemacht und nicht zu sauer, was darauf hindeutete, dass er wohl nicht lange eingelegt worden war, ehe er hier auf dem Tisch landete. Und ich war sehr froh darum und lies mich zu einem sinnlichen, kleinen
“Hmmm hinreißen.
“Und, soll ich dich auch füttern, oder möchtest du es dem Nautius gleich tun und mich füttern?“ fragte ich, meine volle Aufmerksamkeit ihm schenkend. Er sollte das Gefühl haben, der großzügigste und beste Mann in ganz Iscalis zu sein.
Kiki unterdessen nahm das Kompliment fast schon schüchtern entgegen.
“Ach, in Rom haben sie so viele gute Schneider...“ beschwichtigte sie bescheiden.
Nautius Philus ließ sich auf den Rücken fallen und sah zu ihr auf, und sie blinzelte einen Moment versucht, sich auf ihn einfach zu setzen. Aber das wäre wohl doch etwas zu aggressiv gewesen, so streckte sie sich nur absichtlich so nach den Wachteln, dass Philus einen ziemlich direkten Einblick in die weibliche Anatomie bekam, ehe sie mit feinen Fingern Fleisch von einem Wachtelbein zupfte. Als sie mit dem Stück zufrieden war, beugte sie sich wieder leicht über Philus und hielt ihm verführerisch das Fleisch hin. Das erste Mal, dass er es nehmen wollte, zog sie grinsend zurück und erst beim zweiten Mal fütterte sie ihn, wie er zuvor sie, und betrachtete ihn, als wäre er der größte Leckerbissen im Raum.