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Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
04-26-2023, 12:35 PM,
Beitrag #1
Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Das Kleid war noch rechtzeitig fertig geworden und dank des Rizinusöls waren Priscas Hände sogar einigermaßen ansehnlich und nicht so schlimm zerschunden wie befürchtet. Am Abend vor der Hochzeit hatte sie mit Miriam mangels besserer Alternativen am nächsten Wegkreuzungsschrein ihre letzte, verbliebene Puppe geopfert. Es war zwar kein Tempel für Iuno, denn so etwas gab es in Iscalis nicht, aber die Amme Miriam hatte ihrem Schützling versichert, dass auch die Laren als allgemeine Schutzgottheiten ein durchaus brauchbarer Adressat waren.
Ihr Bruder Marcus Accius Florus war sogar vorbeigekommen und hatte ihr eine Speerspitze mitgebracht, und dann ungefähr eine halbe Stunde lang davon geredet, wie viele Feinde Roms er eigenhändig mit dem Ding getötet hatte. So genau hatte Prisca das gar nicht wissen wollen, aber es war eben Sitte, die Hochzeitsfrisur der Braut mit einer gebogenen Speerspitze, die zuvor Feindesblut vergossen hatte, zu machen. Trotzdem glaubte Prisca nur, dass er sie einschüchtern hatte wollen, warum auch immer.


Am nächsten Morgen hatte es geregnet, was bei Prisca eine mittelschwere Krise verursacht hatte, aber ihre Schwiegermutter hatte tatsächlich Sklaven vorbeigeschickt mit einem sehr großen Zelt, das diese trotz Regen aufgebaut hatten. Kaum waren sie fertig, hatte der Regen auch aufgehört, aber jetzt stand das Zelt und natürlich vertraute niemand dem britischen Wetter.
Die Nachbarn steuerten ihren Teil zur Dekoration bei. Von der nahen Wäscherei bekamen sie ein paar bunte Lampen, das Thermopolium feuerte schon früh ordentlich die Öfen an, so dass alles herrlich nach leckerem Essen roch, eine Nachbarin hatte Girlanden aus Efeu und Wein geflochten, die nun um die Zeltstanden gewickelt wurden, so dass es grün und frühlingshaft aussah. Irgendjemand hatte den Boden dick mit Binsen eingestreut, so dass hier niemand Angst vor feuchten Füßen haben musste, und vor dem Zelt brannte eine große Kohlepfanne, um noch für etwas mehr Wärme zu sorgen. Ebenfalls hatten alle Nachbarn zusammengeholfen und das an Sitzbänken aufgestellt, das eben da war, so dass niemand ewig stehen musste, sondern auch auf den einfachen Holzbänken am Rand platz nehmen und sich unterhalten konnte. Nur Tische fehlten, waren ja aber auch nicht unbedingt nötig.
Am Rand wartete zudem ein fein geschmücktes Ferkel darauf, geopfert zu werden, und der hiesige Pontifex hatte sich bereit erklärt, eben das auch später zu tun.


Prisca stand mittig neben Miriam und wartete auf die Ankunft der Gäste, insbesondere die Ankunft ihres Mannes oder, wenn er sich nicht gut fühlen sollte, irgendeines Vertreters. Ihr Bruder fehlte auch noch, aber den vermisste Prisca eher weniger. Dafür hatte schon einer der Bauarbeiter, die den halben Tag im Haus hämmerten, ihr im Namen aller Arbeiter gratuliert und ihr sogar gesagt, dass sie hübsch aussehe, auch wenn Prisca das jetzt genausowenig glaubte wie zuvor, und der Weinstand um die Ecke schenkte schon fleißig Becher aus, wobei Prisca nicht wusste, wieviel Miriam dafür wohl versprochen hatte.
Sie stand also da in ihrem weißen Kleid, gegürtet mit dem nodus herculaneum und mit einem orangeroten Flammeum über den geflochtenen und aufgesteckten Haaren und wartete auf weitere Gäste.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Marcus Accius Florus, Centurio Legio II Augusta (NSC)
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Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca - von Accia Prisca - 04-26-2023, 12:35 PM

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