RE: Wohnbereich der Wirtsfamilie - Abschiedsbesuch
Am Abend kam Lucius noch einmal vorbei und klopfte. Er hatte drei Honigkuchenpferde für seine kleinen Cousinen dabei.
Etwas verlegen fingerte er das Tuch hervor, in das sie eingeschlagen waren:
"Salvete alle miteinander. Ich durfte die nehmen, weil sie in der Mitte auseinander gebrochen sind, und Mutter sie nicht mehr verkaufen kann - Du kennst ja meine Mutter"
Iuventia Paullina, Fabatas Cousine, war etwas geizig sparsam. Dafür hatten sie eine Bäckerei aufgebaut, die ordentlich Gewinn abwarf. Aber Lucius hatte gleich zwei ältere Brüder; daher würde aus ihm kein Bäcker werden:
"Doch sie schmecken genauso gut wie die Ganzgebliebenen", lachte er.
So wie gerade heute Abend sollte es immer sein: Fabata ruhig am Webstuhl oder bei einer Handarbeit.
Lucius hätte auch ihre zwei Töchter und das Kleine in ihrem Bauch adoptiert, wenn SIE NUR gewollt hätte, und vor allen Dingen hätte er dafür gesorgt, dass sie nicht so viel arbeiten musste:
"Tja", er wurde wieder ernst: "Ich wollte nur noch Vale sagen. Morgen muss ich beim Hahnenschrei los. Aber wenn ich dir noch mit was helfen kann, dann sag es ruhig"
Lucius hatte vor zwei Jahren die Männertoga angelegt und natürlich hatte er bereits Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht, doch in Iuventia Fabatas Gegenwart dachte er nie an diese Art Erfahrung.
In Bezug auf Fabata dachte er nur daran, wie er Abends nach getanem Tageswerk bei ihr sitzen und vielleicht ihre Hand halten könnte, wenn das Leben nicht wäre, was es nun einmal war.
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