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Wir hatten uns tatsächlich bei einem alten Kelten namens Alan ein Pferd geliehen, nachdem ich Owain wohl mit allem ausgestattet hatte, was sein Herz begehrte. Er war nun Besitzer von zwei Paar Beinlingen, die ich immer noch seltsam fand, aber gut, solange er sie schnell ausziehen konnte, war es mir egal. Er sollte sich wohlfühlen. Dazu noch eine feine und zwei etwas gröbere Tuniken – letztere für seine Arbeit – einen neuen Ledergürtel und Schuhe, die einigermaßen passten. Ich hatte aber beim Schuster auch gleich seine Maße nehmen lassen, auch wenn das ewig gedauert hatte, aber er sollte wirklich vernünftige Stiefel haben, die gut passten.
Das Pferd hatte er bis vor die Stadtmauern geführt, und erst, als ich sicher war, dass uns keiner sah, hatte ich zugestimmt, aufzusitzen, wobei er mich hochheben musste. So riesig war das Pferd zwar nicht, aber ich hatte keine Ahnung, wie man auf die Tiere kletterte, und ich saß auch natürlich im Damensitz mit beiden Beinen zu einer Seite und hatte daher ungefähr so viel Halt wie eine Bretterbude in der Subura. Zum Glück hielt Owain mich fest, denn geheuer war mir mein erster Ritt nicht so ganz. Und ich war mir ziemlich sicher, dass mein Hintern von dem Gehopse und Geschaukel auch nicht ganz überzeugt war.
Wir waren dann also mit zwar anfänglicher Verspätung doch recht bald in Cheddar angelangt und ich dirigierte Owain zu dem Haus, das mir schon empfohlen worden war, nachdem in Iscalis das alles etwas schwieriger war.
Wir hielten vor der Steinhütte, die auf mich seltsam wirkte. Ungefähr so seltsam wie das ganze Dorf. Die Häuser waren
rund. Und hatten
Zweige statt Ziegeln auf dem Dach. Wenn das mal nicht herrlich brannte. Ich schaute etwas skeptisch und fühlte mich fast ein wenig beschämt, Owain sowas vorzuschlagen.
“Also ich kann mich auch weiter nach etwas besserem umhören...“, meinte ich als ehrliches Friedensangebot mit Blick auf das mir so ungewohnt erscheinende Haus. Es war wirklich kein Vergleich zu unserem Stadthaus.