>>> Ich war frisch gebadet, trug eine neue Tunika (die mir etwas zu groß war, weshalb ich sie mit Hilfe eines Gürtels gerafft hatte) und stellte erst einmal einen Haufen Zeugs im Atrium ab.
Linos hatte mir gesagt, dass ich mich nützlich machen sollte, und ich war fest entschlossen, das auch zu tun. Ich wollte so nützlich sein, dass niemand mehr auf die Idee kam, mich wieder zu verkaufen.
Ich hatte Folgendes bei mir:
- Eine Paste aus gleichen Teilen Essig, Salz und Mehl
- Eine Paste aus Holzkohle und Nitron und Olivenöl und eine Eisenbürste
- Seifenlauge und noch mehr Öl und mehrere weiche Lappen
Mit der ersten Paste putzte man Messing, mit der zweiten Eisen, mit der Seifenlauge Bronze und das Öl und den weichen Lappen brauchte ich für den Marmor und die Mosaike. Das alles hatte ich im Kopf.
Ich legte die Lappen über die Schulter, begab mich ans Werk und hielt dabei Ausschau. Das war das Gute am Atrium. JEDER musste hier durchkommen.
Auf den Herren Claudius Menecrates war ich neugierig, und gleichzeitig war ich ängstlich. Was, wenn er mich doch nicht haben wollte?
Ich erstarrte in der Bewegung, als ich erkannte, dass da eine junge Römerin saß, die an einem Becher nippte. Von einer Herrin hatte Linos gar nichts erzählt.
Sie wollte ich keineswegs stören, weshalb ich die Pasten erstmal Pasten sein ließ, und eine andere Arbeit anfing:
Ich schnappte mir eine Art Schmetterlingsnetz und fischte Blätter und Insekten aus dem
Impluvium, das war das Regenauffangbecken inmitten des Atrium.