RE: Sonne & Stern
Als die junge Frau die Augen öffnete, ging es mir durch Mark und Bein. Doch ich entsann mich wieder, wo ich mich befand: Auf dem Markt, mitten in Iscalis, und viele Augen waren auf uns gerichtet.
Dennoch schaute ich nach, ob ich einen Blutfleck unter dem feinen Gewand entdeckte oder ob eines ihrer Glieder verdreht war, aber beides war nicht der Fall. Natürlich konnte sie sich aber heftig den Kopf gestoßen haben:
"Edle Dame Stella, der Stier wurde gebändigt und weggeführt, du bist nicht mehr in Gefahr. Wie geht es deinem Kopf?", fragte ich.
"Mein Name ist Publius Gabinius Secundus, und ich bin ein römischer Bürger", beantwortete ich dann ihre Frage, denn die junge Frau war eindeutig eine Römerin und so wie ich ihre Kleidung und ihre Sklaven sah, aus gutem Hause, und sie sollte sich nicht erschrecken, wenn ich im Moment eher wie ein Barbar aussah.
Aber sie erschrak nicht, sondern nannte mich ihren Helden. Welcher Mann hörte das nicht gerne?
Dabei berührte ihre zarte Hand leicht wie ein Schmetterlingsflügel die meine....
Als Stella sich aufrichtete, wurde ihr jedoch schwindelig:
"Bitte versuche noch nicht aufzustehen, edle Stella", die Sklavin und der Sklavenjunge waren eindeutig körperlich zu schwach, um ihre Herrin weit zu transportieren:
"Du könntest deine Diener zu Dir nach Hause nach einer Sänfte schicken", ja, das konnte Stella tun, würde aber für sie eine längere unbequeme Wartezeit, bis ihre Diener den Hin- und Rückweg gemeistert hatten, bedeuten.
So kamen meine Worte aus aufrichtiger Sorge:
"Oder wenn du mir sagst, welches dein Heim ist, kann ich dich auch nach Hause tragen"
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