Saturninus hatte erst gedacht, dass Philus die Toga um seine Sittenstrenge zu demonstrieren, angelegt hatte, nun merkte er aber, dass sich sein Gast lediglich über den Anlass der Einladung nicht ganz im Klaren gewesen war.
Dem Furius lag jedoch viel daran, dass sich der junge Mann in seinem Hause zwanglos fühlen konnte. Er lächelte ihm freundlich zu:
"Willkommen edler Nautius Philus bei mir zuhause. Die Toga ist das Ehrengewand des römischen Bürgers und damit immer angemessen", sagte er und umfasste zur Begrüßung die Unterarme des Besuchers:
"Wenn du es jedoch legerer wünschst, so hilft dir mein Safar gerne, sie abzulegen", er deutete auf den iudäischen Sklaven:
Safar
"Wir sind heute abend ganz ungezwungen unter uns. Ich wollte dich als Nachbar und neuen Patrizier in Iscalis willkommen heißen und natürlich interessieren mich deine Pläne, die du für dein Hiersein hast. Später wird noch nette weibliche Gesellschaft dazukommen.
Aber sei unbesorgt, wenn sie dich in deiner Untertunika sehen sollten. Sie sind nicht von Stand und auch eher...nun leger"
Mittlerweile hatten die furischen Sklaven Hausschuhe gebracht, dem Gast die Hände gewaschen und warteten auf seine Wünsche.
" Wünschst Du Wasser, Wein oder heißen Mulsum, Herr?", zählte Safar die Getränke auf. Der warme Gewürzwein war bei dem britannisch- kühlen Wetter besonders beliebt.
Saturninus wies auf die Ehrenkline, die in der Mitte stand und einen schönen Ausblick in den Garten bot, wenn man die Trennwand zurückschob. Jetzt hatte man Aussicht auf verschiedene Wandgemälde, die alle etwas mit Tusculum, dem Heimatort der Gens Furia, zu tun hatten:
"Bitte nimm doch Platz"