RE: Deirdres Haus
"Ein Tochter wäre mir auch recht", erwiderte Saturninus, obwohl er lieber einen Sohn gehabt hätte. Doch Deirdre sollte sich keine Vorwürfe machen, falls sie wirklich nur Mädchen gebären konnte. Wieder küsste er sie:
"Ein Gemüseeintopf wäre bei dem Sauwetter wirklich das Richtige", sagte er. Wie friedlich hier alles war. Er schaute Deirdre gerne zu, wie sie sich bewegte, auch wenn sie gerade etwas schwerfällig war. Es war, als wäre das alles hier sein Zuhause:
"Du wirst Hilfe brauchen. Hast du eine Frau aus dem Dorf anstellen können? Und eine Hebamme? Ganz gleich, was es sei, ich möchte, dass Du es hast" Er legte ein Geldsäckchen mit Sesterzen auf den Tisch. Es waren wirklich Sesterzen, keine Goldmünzen, aber er glaubte nicht, dass Deirdre etwas mit einem Aureus anfangen konnte.
Dankbar nahm er die Schale mit der Gemüsesuppe: "Es riecht köstlich", sagte er: "Isst du bitte mit mir?"
Es war für einen Sklaven normalerweise eine Auszeichnung, wenn er mit seinem Herren essen durfte. Aber daran dachte Saturninus nicht. Er dachte daran, dass Deirdre seine Frau war und dass er in ihrer Gesellschaft essen wollte. Und sie sollte ihm von ihrem Tag erzählen. Und er würde ihr erzählen, was er dachte, dass es sie interessieren konnte. Es war nicht wie mit Lucretia Serena, mit der er sich wünschte, seine innigsten und geheimsten Gedanken zu teilen. Es war schlichter und doch schön. Wäre er nicht Furius Saturninus, hätte er Deirdre als Freigelassene geheiratet.
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