RE: Equirria - Pferde- und Wagenrennen zu Ehren des Mars - Das Rennen
Bonni, Bonni, Bonni hörte Saturninus die Zuschauer skandieren. Es ärgerte ihn, denn es war skandalös, dass sich eine Frau so ins Rampenlicht drängte. Aber was konnte man von Barbarenweibern erwarten, für die Sitte und Anstand ein Fremdwort waren? Wäre Bonni ein Junge gewesen, so hätte er freilich versucht, sie unter Vertrag zu nehmen. Er hatte ihr schon einmal angeboten, mit Frowin auf seinem Gelände zu trainieren. Ein bisschen neugierig war er auf diese Keltin schon.
Saturninus konnte den Abstand zwischen sich und Bonni nicht verringern, dazu hatte er am Anfang zu viel mit dem Legionsreiter und dessen verrückten Gaul zu tun gehabt. Aber auch der hatte Mars Gunst nicht bekommen.
"Verrücktes Mädel", murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen; als Bonni auf Pirmin gewann.
Mehrere kleine Mädchen mit selbstgepflückten Frühlingsblumen in den Händen rannten los - natürlich nicht zu Bonni selbst, sondern sie mussten hinter der Absperrung bleiben, aber die Keltin war so etwas wie ein Mädchen- Idol geworden, und das durchaus nicht nur für die keltische Bevölkerung. Auch römische Mädchen freuten sich wie verrückt über ihren Sieg. Waren nicht auch die Töchter von Thorius Tympanus hin- und weg von dieser Bonni?
Saturninus kam mit einigem Abstand mit Mandan als Zweiter über die Ziellinie. Er warf die Zügel seinem Sklaven Seasnán zu, der Mandan auch später trockenreiben und zum Abkühlen herumführen würde. Seine Laune war nicht die beste; die der Legionsreiter mochte er sich nicht vorstellen. Warum der göttliche Mars an seinem Tag seine eigenen Männer zu Gunsten der doch eher unbedeutenden Göttin Britannia brüskierte? Vielleicht will er was mit der, dachte Saturninus schulterzuckend.
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