Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Würde im claudischen Haushalt eine eingespielte Routine vorherrschen, nähme das Personal Rücksicht auf den schlummernden Hausherrn, so aber wurden Möbel gerückt, erste Regale befestigt, vernehmlich Absprachen getroffen und eine Tür fiel zu. All das störte Menecrates nicht, aber als ein Gegenstand unweit seiner Tür zu Boden fiel und mehrmals nachschepperte, schreckte er aus dem Schlaf. Er brauchte Momente, um sich zu orientieren. Sein Bett schaukelte nicht, was eine Kajüte ausschloss, aber die Räumlichkeit, die er durch Augenschlitze wahrnahm, kannte er ebenfalls nicht. Er hätte sich umdrehen und weiterschlafen können, aber das Pflichtbewusstsein hielt ihn wach, zwang ihn, die Augen gänzlich zu öffnen und schließlich aufzurichten. Im Bett sitzend blickte er Richtung Fenster, erkannte unweit Büsche und Bäume, bis ihm einfiel, dass er gestern in Iscalis an Land gegangen und in die neu erbaute Villa eingezogen war.
Er seufzte und strich sich über die Stirn, denn mit der Erinnerung kamen die selbst gesetzten Vorhaben zutage.
"Jemand da?" Im Normalfall wäre immer ein Bediensteter zum Waschen und Ankleiden zur Stelle, aber die Abläufe mussten sich hier erst einspielen, zumal der Tag durchaus fortgeschritten war, wie der Blick aus dem Fenster verriet. Die Sonne stand bereits am Himmel
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