(03-08-2023, 06:25 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: „Halt deinen Mund und hör zu“, fauchte Cato den Pferdeknecht an. „Wir werden einhalten was der Tag euch Gesindel verspricht“. Ja das wird mir bestimmt Abwechslung bringen, bestätigte sich der Tribun selber. Endlich mal etwas anderes. Soll er zeigen was er bei dem eingebildeten Fatzke gelernt hat. „Du bist der Herr und ich dein unterwürfiger Sklave. Ich gebe dir Gelegenheit, das an mir auszuleben was du schon immer bei meinem Anblick im Sinn hattest.“ Zumindest hoffte er das, nicht das dem Wicht vor Angst nur die Knie schlotterten. „Sollte ich allerdings nicht mit deiner Vorstellung zufrieden sein, kehre ich in die Wirklichkeit zurück und du lernst mich richtig kennen.“ Hoffentlich half dem Lustknaben diese Drohung auf die Sprünge.
Kaum hatte Cato seine Drohung ausgestoßen sank er auf die Knie und jammerte, „Womit darf ich dir dienlich sein Dominus“. Ja das wird unterhaltsam sein. Überlegte er. Soll ich ihm noch mehr zum Ansporn anbieten? Ja das war ein guter Gedanke, doch zuerst warte ich was er so bringt.
(03-10-2023, 10:52 PM)Frowin schrieb: Frowin war wie stumm geschlagen, als der Tribun es verlangte. Er hatte einfach Angst vor diesem Mann und hatte immer befürchtet, dass dessen Interesse an ihm noch Ärger bedeuten würde. Und so schien es nunmehr zu sein. Der junge Mann ließ sich am Arm hinein in einen kleinen Seitenhof ziehen, in dem der Lärm der Saturnalien nicht mehr zu hören war, nur sein eigenes Atmen und sein Herzschlag pochten in seinen Ohren.
Doch dann lieferte ihm der Iulier etwas Unerwartetes: Er wollte die Rollen umkehren. Frowin hatte sich schon dort gesehen, wo sich der Mann nun aufhielt: Auf den Knien und jammernd. Und er wusste nicht, was er tun sollte.
Derlei Praktiken hatte er noch nie angewendet und sich nie als derart dominant oder brutal im Bett gesehen. Gleichzeitig war es nicht klug, dem Tribun seinen Wunsch zu verweigern. Ihm kam der Gedanke, zu fliehen und seinen Dominus einzuschalten, doch würde dies den Tribun nicht nur noch mehr demütigen und verärgern?
Und zudem... war die Vorstellung, sich über ihn zu erheben und zu schlagen wie er es wollte, nicht irgendwie auch eine Genugtuung?
"Ich verstehe nicht, Herr", sagte Frowin ehrlich. "Du willst, dass ich dich... hier? In diesem Hof? Ich wusste nicht, dass du... also... nun..."
Götter, er hatte doch gar keine Erfahrung mit sowas. Andererseits... wann hatte man mal die Gelegenheit, den Tribun zu pflügen?
"Also dann... zieh... zieh dich erstmal aus. Wirf die Sachen dort hin. N-Na los!"
Oh je, er musste sich Zeit zum Denken verschaffen...
(03-11-2023, 04:33 PM)Marcus Mucius Primus schrieb: Eigentlich wollte ich es ignorieren, um Serafina und Didia Corona nicht aus den Augen zu lassen, aber natürlich bekam ich von letzterer den Auftrag, nachzusehen, was los war, und gegebenenfalls zu helfen. Das war so ein Frauending, mutmaßte ich, dass schreiende Kinder den Drang zu helfen auslösten. Mit einer letzten Mahnung, auf meine Rückkehr zu warten und der stillen Hoffnung, dass sie sich dieses eine Mal daran halten würden, ging ich los und zu dem heulenden Kind, der irgendwas von seinem Bruder sagte.
“He, Kleiner, was ist los?“, fragte ich und bemühte mich nicht unbedingt um einen beruhigenden Tonfall. Ich konnte nicht gut mit Kindern und wenn ich versuchte, vertrauenerweckend ihnen gegenüber aufzutreten, fanden sie das schnell gruselig – und ich auch. Da blieb ich lieber ich selber, und wenn es wirklich wichtig war, würde er schon mit der Sprache rausrücken.
Es war mir nie so vorgekommen, dass die Leute ein besonderes Herz für kreischende Kinder hätten. Eigentlich bekam man eher ein paar hinter die Löffel als Mitleid. Das war mir gleich. Ich hatte einen Skandal machen wollen, damit der Dunkelhaarige von Frowin abließ.
Doch nun fragte mich einer in ruhigem Ton, was denn los wäre
Ich war so verblüff darüber, dass wirklich jemand nachfragte, dass ich den Mund zuklappte. Es kam nur noch
Uuuumpf heraus. Der Frager war bestimmt ein Römer. Auf jeden Fall sah er groß und stark aus. Das war gut.
Ich konnte nicht alle Einzelheiten klären, denn dann hätte ich sagen müssen, dass wir die Sklaven von zwei verschiedenen Herren waren, die beide nirgends aufzutreiben waren.
Und dass Frowin den Typen, der ihm an die Wäsche wollte, vielleicht sogar kannte und mächtig Schiss vor dem hatte. Obwohl ich nicht so genau wusste warum eigentlich.
Einfache Antworten waren die besseren. Um die Togaträger nicht zu überfordern. Die mochten lieber einfache Antworten. Besonders von Sklaven. Frowin konnte so rothaarig wie er war als mein Bruder durchgehen. Nur dass er eben richtiggehend gut aussah:
"Mein Bruder, Herr, einer hat ihn mit Gewalt mitgenommen. Er wollte nich mit dem mit. Bitte hilf uns", ich schaute ängstlich den Mann an. Die Angst war nicht gespielt, die war echt:
"Ich bin der Bran, ein Sklave von Claudius Menecrates. Dort sind sie hin"
Mit meinem nicht ganz sauberen Zeigefinger deutete ich in die Richtung, wo die beiden verschwunden waren.