RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Saturninus hatte zugehört; er sah in weite Ferne und dann lenkte er seinen Blick auf Plautius Seneca und nickte. Etwas blass war er geworden:
"Ich bin sogar mit Otho weitläufig verwandt; meine Mutter war Fabia Paullina, und Othos Großmutter war auch eine Fabia Paullina. Mein Vater gehörte zu Othos Kreis. Gleich ihm war er der Meinung, dass man einen ausgewachsenen Bürgerkrieg unter allen Umständen verhindern müsste", sagte er.
Otho hatte sich, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, mit eigener Hand den Tod gegeben. Auch sein Vater hatte nicht in Vitellius Hände fallen wollen, und Fabia Paullina war ihrem Ehemann gefolgt. Der junge Saturninus war damals in Athen gewesen und dann nach Rom zurück gekehrt. Doch Rom war für ihn voller schmerzlicher Erinnerungen. Und das, obwohl sich seine Eltern nie viel um ihren Sohn gekümmert hatten:
"Aber du hast ganz Recht, dies ist ein unerfreuliches Thema einer unerfreulichen Vergangenheit. Die hiesige Legion hat es damals ja mit Vitellius gehalten", er wiegte den Kopf hin- und her:
"Vor Militärs im entsprechenden Alter wäre ich daher vorsichtig mit der Bezeichnung Weinnase", jetzt lächelte er ein wenig, denn ganz ernst gemeint waren seine Worte nicht:
"Ich danke Dir für dein Kommen und Deine Gesellschaft, werter Plautius Seneca. Auch ich fand unser Abendessen mit sehr anregenden Gesprächen gewürzt und würde mich über eine Wiederholung freuen. Hast du einen Laternenträger dabei? Wenn nicht, leihe ich dir den Spirus"
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