(02-25-2023, 03:17 PM)Lucretia Serena schrieb: Ich rauschte in das Zimmer und setzte mich und dann stand ich gleich wieder auf und ging auf und ab, während ich in schnellen Sätzen zusammenfasste, was im Peristyl geschehen war. Mein Kopf war hochrot wie eine Tomate und mehrfach stolperte ich über die Sätze. Erst in diesem Moment wurde mir etwas klar...."Sabina...die Verlobung ist schon in wenigen Tagen. Wie sollen wir das so schnell organisieren? Ich habe noch nie eine große Party organisiert und ich weiß gar nicht, wen ich einladen soll! Du musst mir helfen!"
Ich war gerade mit meinem Vortrag und meiner flehentlichen Bitte an Sabina fertig, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ich wischte mir über mein erhitztes Gesicht und strich mein Haar glatt und atmete ein paar Mal tief durch, bevor mich noch mehr Sklaven so aufgewühlt und durcheinander sahen.
(02-25-2023, 09:19 AM)Claudianus Linos schrieb: Jetzt stand ich vor dem Cubiculum von Claudia Sabina und hörte Stimmen darin. Im Garten war ich schon gewesen und auch durch die Villa geeilt auf der Suche nach Lucretia Serena. Da fiel mir ein, wenn Menecrates hier vorbeikäme, was würde er denken, ich würde lauschen? Schnell erhob ich meine Hand und klopfte an. Mehr als mich wegschicken konnte Sabina mich nicht. Seit ihrer Ankunft hatte ich sie noch nie angesprochen, kam mir dabei in den Sinn und mein Herz rührte sich sehr merkwürdig.
"Ich gratuliere dir von ganzem Herzen ", rief ich freudestrahlend aus und gab meiner Cousine einen Kuss:
"Dann bist du ja bald eine würdige Matrona in deinem eigenen Haus"
Dann würde Serena nicht mehr hier in der Villa Claudia wohnen. Ich würde mich jedesmal ordentlich anziehen müssen, wenn ich sie besuchen wollte. Ein wenig bekam ich einen Kloß im Hals, daher sprach ich rasch weiter:
"Die Herren wird dein Furius schon einladen. Bestimmt will er mit dir angeben. Und du lädst ein paar Damen ein. Didia Corona fällt mir ein. Und vielleicht die neue Bekannte, wie hieß sie noch? Die Große aus der Therme? Accia?Eine Verlobung ist ja noch keine Hochzeit", beruhigte ich sie. Dabei hatte ich genauso viel Ahnung wie Serena:
Nullum. Aber es gab eben keine Matrona im Haus, die uns hätte beistehen können. Onkel Menecrates schien nicht noch einmal heiraten zu wollen, obwohl er noch ganz knackig war für sein Alter:
"Für den Rest gibt es Personal. Dein Zukünftiger soll uns auch seine Sklaven ausleihen, dann kommen wir gut hin",
ich griff nach einer Tabula und wollte anfangen, eine Liste zu erstellen, als es an meine Tür klopfte.
"Herein"
Es war Linos. Ich setzte mich ordentlich hin und zog mein Kleid über meine Knie. Mit unserem Hausverwalter hatte ich bisher kaum gesprochen. Ich hatte so ein bisschen das Gefühl, dass er mir aus dem Weg ging. Vielleicht war er ein Frauenfeind, das waren Griechen ab und zu. Aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen:
"Du kommst gerade Recht. Setze dich hin, nimm dir einen Keks. Schickt dich der Onkel? Wir beratschlagen gerade Serenas Verlobungsfeier"
Es gab keine Kekse, doch auf meinem Nachttisch stand eine Schale mit Datteln; ich schob sie ihm hin:
"Also:Wir brauchen un- be- dingt: Einen großen Raum, in dem die Verlobung stattfindet. Und Dekoration für alle Räumlichkeiten, die von den Gästen betreten werden: Für den Garten, für das Atrium und das Peristyl. Ich bin für Lilien"
Lilien waren die Blumen der Göttermutter Iuno und auch der Venus. Alles sollte Serena Glück bringen. Das es in Britannia im Februar vielleicht noch keine Lilien gab, hatte ich glatt vergessen:
"
Und Helichrysum... das sind die mit den gelben Blüten. Und die mit den kleinen rosa Blumen, Rhodanten heißen sie. Und Immergrün. Und verschiedenen Wein und Wasser und Kuchen und alles, was man aus der Hand essen kann, auf Silberplatten",
ich warf einen Blick zu Serena:
"Meinst du, dass wir ein paar Pfauen bekommen könnten? Pfauen sind so dekorativ, wenn sie ihr Rad schlagen. Aber sie sind laut. Nicht dass sie loskreischen, wenn dein Furius oder Onkel Menecrates gerade ihre Ansprache halten"
In Alexandria hatten wir Pfauen gehabt.