Am liebsten hätte ich losgekichert oder wäre auf und ab gesprungen, als er den Ring zärtlich küsste, den er mir gerade vom Finger gezogen hatte. Mein Inneres war wie ein Strudel aus Emotionen, die ich nicht richtig ausdrücken oder benennen konnte und so war ich gespannt wie eine Bogensehne kurz vor dem Abschuss des Pfeils. Das Zittern konnte ich nicht unterdrücken, aber ich musste Haltung bewahren und reagieren - nicht agieren. Das waren die ungeschriebenen Regeln dieses Rituals, die mir beigebracht wurden.
Nachdem Saturninus gegangen war und er außer Reichweite war, stürmten die Sklavinnen auf mich zu und umarmten mich und beglückwünschten mich. Mir war die ganze Aufmerksamkeit schon etwas peinlich, aber ich war auch sehr glücklich in diesem Moment und freute mich auf die Verlobung und Hochzeit. Nachdem ich mich ein wenig gefangen hatte und die Neuigkeiten verdaut hatte, ging ich nach Sabina sehen. Ich brauchte ihre Hilfe und ihren Rat.
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